Trotz Feuerpause: Sieben Tote in Nordsyrien

Trotz der vereinbarten Feuerpause für Nordsyrien hat die türkische Luftwaffe laut Aktivisten dort erneut Luftangriffe geflogen. Bei dem Angriff auf das syrische Dorf Bab al-Chair östlich der Grenzstadt Ras al-Ain seien heute mindestens sieben Zivilisten getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien heute mit.

In Ras al-Ain hatte es nach Angaben der Organisation zuvor bereits Gefechte zwischen der türkischen Armee und den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) gegeben. Ein Kurdenvertreter warf der Türkei andauernde Verstöße gegen die Feuerpause vor.

Die Luftangriffe und der Artilleriebeschuss durch die Türkei seien eine „Verletzung“ der Feuerpause, sagte Mustafa Bali, der Sprecher der von der YPG-Miliz dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Das kurdisch-arabische Bündnis hatte sich in der Nacht zur Einhaltung der fünftägigen Feuerpause bereiterklärt, die zuvor zwischen der Türkei und den USA in Ankara ausgehandelt worden war.

Erdogan erwartet vollständigen Rückzug der Kurden

Die Türkei erwartet nach Angaben von Präsident Recep Tayyip Erdogan den Rückzug der kurdischen Kämpfer entlang der kompletten syrisch-türkischen Grenze. Das sagte Erdogan nach einem Moscheebesuch in Istanbul. Er sprach von einem 32 Kilometer breiten und 444 Kilometer langen Gebiet, das damit der von ihm geforderten „Sicherheitszone“ entspricht.

Trump vergleicht Konflikt mit Kinderstreit

US-Präsident Donald Trump verglich die militärische Auseinandersetzung zwischen der Türkei und Kurdenmilizen mit einem Gerangel zwischen zwei Kindern. „Manchmal muss man sie ein bisschen kämpfen lassen“, sagte Trump gestern Abend (Ortszeit) bei einem Wahlkampfauftritt im US-Bundesstaat Texas. „Wie zwei Kinder (…), und dann zieht man sie auseinander“, sagte er.

Lesen Sie mehr …