UNO: Waffenruhe in Nordsyrien hält weitgehend

Die für den Nordosten Syriens verkündete Waffenruhe zwischen der Türkei und Kurdenmilizen hält den Vereinten Nationen zufolge weitgehend. In den meisten Gebieten sei es ruhig, sagte der Sprecher von UNO-Geralsekretär Antonio Guterres, Stephane Dujarric, gestern in New York.

Allerdings hatte es rund um die Grenzstadt Ras al-Ain zuletzt weiterhin Beschuss mit Granaten und durch Schusswaffen gegeben. Die UNO berief sich auf Informationen ihres Nothilfebüros OCHA, das mit „vertrauenswürdigen Quellen“ in dem Bürgerkriegsland zusammenarbeite.

Derweil gehe die humanitäre Hilfe für Zehntausende infolge der Kämpfe vertriebene Menschen weiter – alleine in den vergangenen zwei Tagen seien 60.000 Hilfsbedürftige unterstützt worden. Die Ausgabe von Wintersachen habe begonnen, sagte Dujarric.

Sieben Tote bei Angriffen

Trotz der vereinbarten Feuerpause für Nordsyrien flog die türkische Luftwaffe laut Aktivisten dort jedoch erneut Luftangriffe. Bei dem Angriff auf das syrische Dorf Bab al-Chair östlich der Grenzstadt Ras al-Ain seien mindestens sieben Zivilisten getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien mit.

Die Luftangriffe und der Artilleriebeschuss durch die Türkei seien eine „Verletzung“ der Feuerpause, sagte Mustafa Bali, der Sprecher der von der YPG-Miliz dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Das kurdisch-arabische Bündnis hatte sich in der Nacht zur Einhaltung der fünftägigen Feuerpause bereiterklärt, die zuvor zwischen der Türkei und den USA in Ankara ausgehandelt worden war.

Erdogan erwartet vollständigen Rückzug der Kurden

Die Türkei erwartet nach Angaben von Präsident Recep Tayyip Erdogan den Rückzug der kurdischen Kämpfer entlang der kompletten syrisch-türkischen Grenze. Das sagte Erdogan nach einem Moscheebesuch in Istanbul. Er sprach von einem 32 Kilometer breiten und 444 Kilometer langen Gebiet, das damit der von ihm geforderten „Sicherheitszone“ entspricht.

Trump vergleicht Konflikt mit Kinderstreit

US-Präsident Donald Trump verglich die militärische Auseinandersetzung zwischen der Türkei und Kurdenmilizen mit einem Gerangel zwischen zwei Kindern. „Manchmal muss man sie ein bisschen kämpfen lassen“, sagte Trump gestern Abend (Ortszeit) bei einem Wahlkampfauftritt im US-Bundesstaat Texas. „Wie zwei Kinder (…), und dann zieht man sie auseinander“, sagte er.

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