Renzi gründet seine Partei Italia Viva

Einen Monat nach seinem aufsehenerregenden Austritt aus der Partito Democratico (PD), der Partei, die er fünf Jahre lang als Vorsitzender geführt hat, macht sich Italiens Ex-Premier Matteo Renzi politisch selbstständig. Gestern stellte er offiziell bei einer Tagung im Kongresszentrum Leopolda seine Partei Italia Viva vor.

Die Leopolda, wie die jährliche Ideenwerkstatt und das Kongresszentrum nach dem stillgelegten florentinischen Bahnhof benannt sind, organisiert Renzi bereits seit zehn Jahren. Gezeigt wurde auf dem Kongress erstmals auch das offizielle Parteilogo, für das Renzi im Internet eine Abstimmung lanciert hat, und das Programm der neuen Mitte-links-Partei.

Unterstützung für Conte

Der Ex-Premier erklärte, dass seine Partei die Regierung Conte weiter unterstützen wolle. Er kritisierte jedoch einige Anliegen des Kabinetts, unter anderem den Beschluss, an einer von der rechten Lega eingeführten Pensionsreform festzuhalten, mit der Frühpensionierungen in Italien wieder eingeführt werden.

Renzi hofft, dass seine Partei, die sich laut Umfragen mit lediglich vier Prozent begnügen muss, bald wachsen und zum Magnet für Mitte-links-Wähler werden könne.

Ob Renzis politisches Projekt erfolgreich sein wird, ist fraglich. Laut Umfragen muss sich Italia Viva vorerst mit einem Dasein als Splitterpartei begnügen. Renzi ist jedoch zuversichtlich. „Wir werden wachsen und eine Protagonistenrolle im Mitte-links-Lager spielen“, versicherte der Ex-Premier.