Boliviens Präsident Morales strebt vierte Amtszeit an

Bei der Präsidentenwahl im südamerikanischen Bolivien bewirbt sich der linke Präsident Evo Morales heute um eine vierte Amtszeit. Stärkster Herausforderer ist der konservative Ex-Präsident Carlos Mesa (2003–2005). Umfragen zufolge kann keiner der beiden Kandidaten mit der für einen Sieg in der ersten Runde notwendigen Mehrheit rechnen. Termin einer möglichen Stichwahl wäre der 15. Dezember. Auch das Parlament wird neu gewählt.

Plakate des Bolivianischen Präsidenten Evo Morales
Reuters/Ueslei Marcelino

Für Unmut sorgte, dass Morales, der erste indigene Präsident des Anden-Landes, schon seit 2006 regiert, obwohl die Verfassung nur eine Wiederwahl vorsieht. Der 59-Jährige überwand diese Hürde jedoch mit Hilfe der Justiz, die die Begrenzung der Amtszeiten als Verletzung seines Menschenrechts bezeichnete. An Demonstrationen gegen seine Kandidatur hatten Hunderttausende teilgenommen.

Morales kann aber trotz autoritärer Züge seiner Regierung wegen des robusten Wirtschaftswachstums von jährlich über vier Prozent Umfragen zufolge mit etwa 40 Prozent der Wählerstimmen rechnen. Mesa würde 22 Prozent der Stimmen erreichen, könnte aber bei einer Stichwahl mit der Unterstützung der bisher eher uneinigen Opposition rechnen.