Verhärtete Fronten nach erster Runde bei Handels-KV

Die erste Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für 413.000 Angestellte und 15.000 Lehrlinge im Handel ist gestern ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Gewerkschaft präsentierte ihr Forderungspaket mit einem Gehaltsplus von durchschnittlich 4,4 Prozent, drei Freizeittagen und 130 Euro Schulstartgeld für Lehrlinge. Die Arbeitgeber wollten darüber nicht diskutieren.

Es sei „unrealistisch auf dieser Basis zu verhandeln“, sagte WKÖ-Handelsobmann Peter Buchmüller zur APA. Allein die drei freien Tage würden den Handel mit mehr als 150 Millionen Euro pro Jahr belasten. „Diese Mehrausgaben müssen ja auch verdient werden“, so der Arbeitgebervertreter. Buchmüller erwartet schwierige und lange Verhandlungen. „Es schaut nicht so rosig aus.“

Lebenshaltungskosten als Argument

Die KV-Verhandlerin der GPA-djp, Anita Palkovich, verwies auf die Vollzeiteinstiegsgehälter von unter 1.700 Euro im Handel. Viele Arbeitnehmer – vor allem Frauen – würden Teilzeit arbeiten. „Die Lebenshaltungskosten sind bei den Gütern des täglichen Bedarfs zuletzt stark angestiegen. Jeder zusätzliche Euro für die Angestellten fließt direkt in den Konsum, wovon wiederum insbesondere der Handel profitiert“, so der gewerkschaftliche Verhandler Martin Müllauer.

Außer Streit gestellt wurde von den Verhandlern die für die KV-Runden maßgebliche Inflationsrate mit einem Wert von 1,7 Prozent. Weitere Termine sind für den 29. Oktober und 12. November angesetzt.