FDP-Chef Lindner darf nicht an Uni Hamburg reden

Der Vorsitzende der deutschen FDP, Christian Lindner, ist empört darüber, dass er nicht bei einer Veranstaltung in der Universität Hamburg reden darf. Das habe ihm deren Präsident ohne Begründung mitgeteilt, berichtete der deutsche Liberale gestern in Berlin. Lindner beschwerte sich daraufhin schriftlich bei Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne).

Er halte es für „höchst bedenklich“, dass die Uni Debatten ihrer Studentinnen und Studenten mit Politikern wie ihm ablehne, heißt es in dem Brief, der der dpa in Berlin vorliegt. „Ich fordere Sie daher auf, mit der universitären Selbstverwaltung das Gespräch zu suchen und dafür Sorge zu tragen, dass auch die Universität Hamburg wieder zum Ort des lebendigen politischen Meinungsaustauschs werden kann.“

Bernd Lucke durfte Seminar halten

Laut Lindner ging es um eine Diskussionsveranstaltung der Liberalen Hochschulgruppe im November. Er habe in den vergangenen Jahren an Dutzenden Veranstaltungen dieser Art an Hochschulen in Deutschland teilgenommen.

In der vergangenen Woche hatten an der Universität Hamburg lautstarke Proteste die erste große Vorlesung des AfD-Mitbegründers Bernd Lucke seit dessen Rückkehr in den Lehrbetrieb verhindert. Am Tag darauf konnte er dann aber ein Seminar geben.

Lindner warf Fegebank gestern vor, sie habe sich schon im Fall Lucke nicht zu einer klaren Positionierung bewegen lassen. Sie müsse jetzt einmal ihre Meinung klarstellen. „Es verdichtet sich der Eindruck, dass Frau Fegebank nur die Meinungen toleriert, die ihrer eigenen entsprechen“, sagte Lindner in Berlin. „Die Hochschule ist aber offen für den demokratischen Austausch mit Allen.“