FPÖ hat Strache aus Partei ausgeschlossen

Am Tag der Angelobung hat die FPÖ Philippa Strache aus der Partei ausgeschlossen. Das berichtete die APA. Das teilten die Freiheitlichen am Nachmittag in einer knappen Presseaussendung mit.

„Die FPÖ gibt bekannt, dass Frau Strache aufgrund der gestern erfolgten schriftlichen Stellungnahme im Rahmen der Ankündigung der Annahme ihres Mandats, die eindeutig parteischädigenden Charakter hatte, aus der Freiheitlichen Partei ausgeschlossen wurde“, hieß es darin. In ihrer Stellungnahme hatte Strache erklärt, ihr Mandat anzunehmen, und sich gleichzeitig über eine Diffamierungskampagne der FPÖ gegen ihre Person beklagt.

Zuletzt hatte sich bereits abgezeichnet, dass Strache ausgeschlossen wird. Es gab aber Unklarheit innerhalb der Partei, ob die Landespartei oder Bundesparteichef Norbert Hofer für den Ausschluss zuständig ist.

Als wilde Abgeordnete angelobt

Strache war kurz zuvor in der konstituierenden Nationalratssitzung als Mandatarin angelobt worden. Sie zog allerdings als wilde Abgeordnete ein: Obwohl sie bei der Nationalratswahl von der FPÖ auf Platz drei der Wiener Landesliste gereiht worden war, verweigerte ihr die Partei bereits die Aufnahme in ihren Parlamentsklub. Die Ehefrau von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sitzt auch nicht in den Reihen der freiheitlichen Abgeordneten, sondern auf einem Einzelplatz in der letzten Reihe hinter der Riege der SPÖ-Abgeordneten.

Anfang Oktober hatte die FPÖ ihren ehemaligen Chef Strache suspendiert, nachdem dieser erklärt hatte, er wolle seine Mitgliedschaft ruhend stellen. Grund für den Zwist ist – neben Straches Auftritt im verhängnisvollen „Ibiza-Video“ – eine Spesenaffäre sowie der Konflikt mit der FPÖ um den Facebook-Account des früheren Parteichefs.

Dem Ehepaar Strache wird vorgeworfen, private Ausgaben über die Partei abgerechnet zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat dazu Ermittlungen eingeleitet. Wegen der mittlerweile deaktivierten „HCStrache“-Seite auf Facebook hat Strache eine Klage gegen die Partei angekündigt.