Russland weitet Aktivitäten in Afrika im Atomsektor aus

Russland plant weitere Kooperationen mit afrikanischen Staaten im Atomsektor. Der russische Energiekonzern Rosatom unterzeichnete gestern einen Vorvertrag mit Ruanda über eine Zusammenarbeit beim Bau eines Atomforschungszentrums, wie Rosatom-Chef Alexej Lichatschow sagte. Bereits gestern habe der Konzern einen entsprechenden Vertrag mit Äthiopien unterzeichnet mit dem Ziel, ein Hochleistungsatomkraftwerk zu bauen. Im russischen Sotschi fand bis Donnerstag der erste Russland-Afrika-Gipfel statt.

Lichatschow lud Vertreter Äthiopiens ein, die russischen Anlagen zu besichtigen. Rosatom habe zudem schriftliche Einigungen mit 18 afrikanischen Staaten geschlossen, darunter Ägypten, Nigeria, der Sudan, Kenia, Ghana, Sambia und Uganda. Mit Sambia und Ruanda schreite die Zusammenarbeit am schnellsten voran, sagte Lichatschow.

„Neue Seite“ der Beziehungen

Das wirtschaftliche Potenzial Afrikas im Bereich Atomkraft ist groß. Bisher steht auf dem Kontinent nur ein einziges Atomkraftwerk, in Südafrika. Ägypten plant für Ende des kommenden Jahrzehnts den Bau von vier Atomkraftwerken. Die russischen Anlagen sind im Vergleich zur westlichen Konkurrenz preiswerter.

Zum Abschluss des Russland-Afrika-Gipfels lobte der russische Staatschef Wladimir Putin die politische Nähe auf vielen Themengebieten. Mit dem Treffen sei „eine neue Seite“ der Beziehungen zwischen Russland und dem Kontinent aufgeschlagen worden. Die Treffen seien „professionell und freundschaftlich, um nicht zu sagen herzlich“ verlaufen.

Die Teilnehmer unterzeichneten eine gemeinsame Abschlusserklärung. An der Konferenz hatten alle 54 Staaten Afrikas teilgenommen. 43 von ihnen waren durch Staats- oder Regierungschefs repräsentiert.