„EU-Hut“ der Queen war laut Schneiderin „purer Zufall“

Das Outfit, konkret der Hut, den Queen Elizabeth II. vor zwei Jahren bei der Vorstellung des Regierungsprogramms im britischen Parlament trug, hat damals für Verblüffung und Spekulationen gesorgt. In Sozialen Netzwerken, aber auch unter Politikern wurde unter anderem gemutmaßt, die Queen habe sich mit dem Hut, der an die EU-Flagge erinnert, gegen den Brexit positioniert. Eigentlich hält sich das britische Könighaus zu allen politischen Fragen völlig bedeckt.

Queen Elizabeth II
APA/AFP/Carl Court

Die Schneiderin der Queen, Angela Kelly, stellte nun in ihrem Buch „The Other Side of the Coin: The Queen, the Dresser and the Wardrobe“ klar: „Es war ein Zufall, aber Junge, der hat viel Aufmerksamkeit bekommen, das hat uns wirklich zum Grinsen gebracht.“ Weder sie noch ihre Kollegin, die Hutmacherin Stella McLaren, hätten je daran gedacht, dass der Hut der Flagge ähnelte.

Vielmehr achteten die beiden laut Kelly darauf, dass sich das Outfit farblich nicht mit dem Hintergrund, vor dem die Königin saß, schlug. Sie wollten auch sichergehen, dass das Gesicht der Königin gut erkennbar war. Für Wirbel sorgte überdies auch, dass die Königin die neue Sitzungsperiode im Juni 2017 zum ersten Mal seit 1974 „dressed down“, also ohne Krone und sonstigen Pomp, eröffnete. Als Grund wurde damals die enge zeitliche Abfolge zahlreicher offizieller Termine genannt.

„Nichts ist zufällig“

An einen Zufall glaubten auf Facebook, Twitter und Co. die wenigsten. „Nichts ist zufällig“, und es müsse einem doch auffallen, dass man „als EU-Flagge verkleidet“ sei, während man die Gesetzespläne zum EU-Austritt verlese, hieß es etwa. Die einen vermuteten eine politische Botschaft der Queen: Sie sende eine subtile Nachricht, mutmaßten diese.

Sie sei wohl bisher geheim im Lager der „Remainer“ gewesen und oute sich jetzt, hieß es etwa. Andere wiederum vermuteten eher einen ironischen Seitenhieb auf die Regierung der damaligen Premierministerin Theresa May. Auch einige Politiker äußerten sich: Der Labour-Abgeordnete Paul Flynn sprach von einem „Anti-Brexit-Hut“. Und der Brexit-Beauftragte des Europaparlaments, der liberale Belgier Guy Verhofstadt, twitterte: „Eindeutig werden einige in Großbritannien noch von der EU inspiriert.“