EU-Konferenz: 120 Mio. Euro für Venezuelas Flüchtlinge

Im Rahmen einer Solidaritätskonferenz heute in Brüssel sind 120 Millionen Euro für venezolanische Flüchtlinge aufgebracht worden, die aus ihrer krisengebeutelten Heimat fliehen mussten. Das Geld soll auch jenen Staaten zugutekommen, die Tausende Menschen aufnehmen. Das sind vor allem Kolumbien sowie Länder Lateinamerikas und der Karibik.

„Es ist die beste Investition, die wir machen können“, sagte die EU-Außenbeauftragte Frederica Mogherini vor Medien. „Wenn wir zu Beginn des Prozesses ein wenig investiert hätten, um die syrische Migrantenkrise oder andere Migrantenkrisen zu unterstützen, hätten wir nicht nur Leben gerettet, sondern auch Geld gespart“, so die EU-Außenbeauftragte weiter.

Etwa 4,5 Millionen Menschen sind in den letzten Jahren aus Venezuela geflohen, um Niedriglöhnen, fehlender Gesundheitsversorgung und mangelnder Sicherheit zu entkommen. Es zeichne sich ab, dass die Flüchtlingszahlen aus Venezuela nächstes Jahr jene aus dem Bürgerkriegsland Syrien übertreffen könnten, gab Mogherini bekannt.

Politische und wirtschaftliche Krise

Die EU-Außenbeauftragte sagte, der hohe Betrag von 120 Millionen Euro sei „ziemlich bemerkenswert“. Das zweitägige Treffen zielte nämlich erst nur darauf ab, das Bewusstsein für die Notlage in Venezuela zu schärfen.

Das südamerikanische Land mit rund 30 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist von einer sich immer weiter verschärfenden politischen und wirtschaftlichen Krise betroffen. Gewaltsame Straßenprotesten und weitreichende Stromausfälle zählen nahezu zur Tagesordnung. Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht davon aus, dass die Inflation in diesem Jahr 200.000 Prozent erreichen wird.

Organisatorinnen und Organisatoren der Solidaritätskonferenz hoffen, dass das Treffen, an dem rund 120 Delegationen, internationale Organisationen und Wohltätigkeitsorganisationen teilnahmen, nächstes Jahr zu einer Geberkonferenz führen wird.