Schauspielerin und Aktivistin Jane Fonda mit Handfesseln
Reuters/Sarah Silbiger
Klimaschutzprotest

Jane Fonda erneut festgenommen

US-Filmstar Jane Fonda ist bei einem Protest für mehr Klimaschutz in Washington am Freitag festgenommen worden – und das nicht zum ersten Mal. In den vergangenen vier Wochen ist die Schauspielgröße viermal mit Handschellen abgeführt worden. Nun muss Fonda aber auch für eine Nacht im Gefängnis bleiben.

Die 81-Jährige demonstrierte zusammen mit mehreren Dutzend anderen Aktivisten und Aktivistinnen, darunter die Schauspielerinnen Rosanna Arquette und Catherine Keener, vor dem Senatsgebäude in der US-Hauptstadt. Da dort Proteste verboten sind, wurde sie von Polizisten festgenommen.

Nach einem Bericht des „Hollywood Reporter“ sollte Fonda für eine Nacht im Gefängnis bleiben. Am Samstag sollte sie dann einem Gericht in Washington vorgeführt werden. Die Schauspielerin zeigte sich von der Festnahme indessen unbeeindruckt. „Diesmal könnte ich über Nacht eingesperrt werden, aber das ist ausgezeichnet für eine Nacht, großer Deal“, sagte sie zu Journalisten und Journalistinnen.

„This Land is Your Land“

Zu ihrem Klimaprotest, den sie singend auf dem Boden vollzog – „This Land is Your Land“ wurde gesungen –, wurde Fonda nach eigenen Angaben von der schwedischen Aktivistin Greta Thunberg inspiriert. Es sei wichtig, dass die Politik rasch handle, um den Klimawandel zu stoppen, sagte Fonda. Zugleich kündigte sie an, bereits am kommenden Freitag ihren Protest fortzusetzen.

Der „Hollywood Reporter“ bezeichnete Fondas Protest bereits als „wöchentliche Tradition“, zu der sie immer wieder neue Stars einlädt. Auch die Schauspielerinnen Arquette und Keener wurden am Freitag verhaftet. Vergangene Woche wurde Fonda mit dem US-Schauspieler Ted Danson von der Polizei abgeführt, zwei Wochen zuvor mit dem Schauspieler Samuel Waterston und vor vier Wochen mit 16 anderen Aktivisten und Aktivistinnen.

Doch dieses Mal wurde sie – und über 40 Teilnehmer und Teilnehmerinnen – nicht vor dem Senatsgebäude verhaftet, wie der „Hollywood Reporter“ berichtete, sondern Fonda marschierte in das Hart Senate Office Building, das dritte und größte Bürogebäude des US-Senats. Dort hielt sie sogar eine Pressekonferenz ab. Diese Woche soll sie die Rolle der Frau in der Bekämpfung des Klimawandels thematisiert haben. Fonda will den Protest noch vier Monate abhalten.

Jane Fonda, politische Aktivistin

Vor gut einem Monat hatte sie auf Twitter dazu aufgerufen, sich an dem Protest zu beteiligen. „Ich habe entschieden, mein Leben auf den Kopf zu stellen und für vier Monate nach Washington DC zu ziehen, um mich auf den Klimawandel zu konzentrieren“, sagte sie. Wie Greta gesagt habe, handle es sich um eine Krise. „Wir müssen uns verhalten, als ob unser Haus brennt – denn so ist es.“

Seit den 1960er Jahren tritt Fonda politisch in Erscheinung. So engagierte sich ab 1969 bis weit in die 1970er Jahre hinein vehement gegen den Vietnamkrieg. Sie besuchte Nordvietnam und ließ sich lächelnd auf einer Flugabwehrkanone sitzend abbilden. Sie setzte sich auch öffentlich gegen die US-Invasion im Irak ein.

Bei den Klimaprotesten, die sie unter dem Motto „Fire Drill Fridays“ („Fire Drill“ bedeutet Brandschutzübung, Anm.) organisiert, sei sie bereit, sich mehrmals verhaften zu lassen: sooft wie nötig, damit eine Kehrtwende in der US-Klimaschutzpolitik eintritt.