Zusammenstöße bei Protesten in Chile

In Chile hat es erneut Zusammenstöße zwischen Demonstrantinnen und Demonstranten sowie der Polizei gegeben. Zehntausende Menschen versammelten sich im Zentrum der Hauptstadt Santiago de Chile und verlangten den Rücktritt von Präsident Sebastian Pinera. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer gegen die Demonstranten ein.

Proteste gegen die chilenische Regierung in Santiago
Reuters/Jorge Silva

Ein Polizist wurde von einem Molotowcocktail im Gesicht getroffen. Inmitten der Demonstrationen ereignete sich im Norden Chiles ein schweres Erdbeben der Stärke 6,0, das bis in die Hauptstadt zu spüren war. Über Verletzte wurde noch nichts bekannt.

Bis in die Nacht hinein war das Hupen von Autos zu hören, Demonstranten nutzten zudem Pfannen und Töpfe, um Lärm zu erzeugen. Erstmals errichteten Protestteilnehmer auch Straßenbarrikaden. Berichten zufolge gab es in den Städten Vina del Mar, Valparaiso und Concepcion Plünderungen und Vandalismus.

Protest gegen liberales Wirtschaftssystem

Die regierungskritischen Proteste in Chile gehen in die dritte Woche. Die Demonstranten fordern insbesondere eine Pensions- und Verfassungsreform sowie tiefgreifende Reformen des ultraliberalen Wirtschaftssystems in Chile.

Einige verlangen auch den Rücktritt von Präsident Pinera, der die Mitte Oktober ausgebrochenen sozialen Unruhen auch mit einer Reihe sozialer Maßnahmen und einer Kabinettsumbildung nicht beenden konnte.