Australiens Frauen-Team bekommt gleich viel Geld wie Männer

Gleiches Geld für „Matildas“ und „Socceroos“: Berichten zufolge sollen die australischen Fußballnationalteams der Frauen und Männer künftig nicht mehr unterschiedlich bezahlt werden. In australischen Medien war heute von einer historischen und weltweit wohl einmaligen Grundsatzeinigung die Rede, die nach monatelangen Verhandlungen mit dem nationalen Fußballverband FFA erzielt worden sei.

Die Nationalspielerinnen und ihre – international weniger erfolgreichen – männlichen Pendants sollen in gleichem Maße von Werbeeinnahmen und Prämien des Verbands profitieren. Jedenfalls dann, wenn der Deal die letzten rechtlichen Hürden nimmt, womit laut der Zeitung „Daily Telegraph“ noch diese Woche zu rechnen ist.

Halbe-halbe bei Aufteilung

Die Spielerinnen und Spieler würden den neuen Regeln zufolge künftig 40 statt 30 Prozent der Werbeeinnahmen ausgezahlt bekommen. Wesentlich bemerkenswerter als dieser Anstieg ist aber, dass die Summe auch genau gleich zwischen den Teams beider Geschlechter aufgeteilt werden soll.

Darauf hatten sich die Vertreter der Frauen-und Männer-Auswahl schon vor Längerem untereinander geeinigt, um ein Zeichen für Gleichberechtigung zu setzen. Ihre Gewerkschaftsvertreter setzten diese Linie nun offenbar auch gegenüber dem Verband durch.

Unterschiede bei Preisgeldern bleiben

In der Praxis dürften die Männer – derzeit auf Rang 41 der Weltrangliste und noch nie besser als Platz 21 – dennoch weiter mehr verdienen als die Frauen, da von der FFA nicht zu beeinflussende Preisgelder wie bei der Fußball-WM in der Regel deutlich höher sind. Dabei schneiden die „Matildas“ im internationalen Vergleich klar besser ab: Sie sind zurzeit die Nummer acht der Welt und waren 2017 sogar vorübergehend auf Platz vier.