Europol warnt vor Anschlägen mit Waffen aus 3-D-Druckern

Nach dem Anschlag von Halle in Deutschland hat die EU-Strafverfolgungsbehörde Europol vor Nachahmern und Nachahmerinnen gewarnt. Rechtsextremisten könnten „wie der Halle-Angreifer“ versuchen, Schusswaffen oder Waffenteile mit 3-D-Druckern herzustellen, schrieb Europol in einem vertraulichen Bericht von Ende Oktober, aus dem der „Spiegel“ gestern zitierte.

Gleichzeitig sei durch den verborgenen Teil des Internets, das Darknet, die Schwelle gesunken, an illegale Waffen zu kommen. Zahlreiche Rechtsextremisten in Europa besäßen jedoch auch legale Schusswaffen. Immer wieder fielen gewalttätige Gruppen durch Schießtrainings und Kampfsport auf, schrieb die EU-Polizeibehörde laut den Angaben. Rechtsextremisten hätten dabei auch versucht, „erfahrene Mitarbeiter von Militär und Sicherheitsbehörden zu rekrutieren“.

Islamistische Angriffe durch Drohnen

Nach Ansicht von Europol drohten auch im Bereich des Islamismus Angriffe mit Hilfe moderner Mittel. So sei ein Anschlag durch Drohnen „nicht auszuschließen“. In der Propaganda der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) genieße das Thema große Aufmerksamkeit. Davon könnten sich IS-Anhänger anstacheln lassen. Zudem hätten einige aus Syrien zurückgekehrte Kämpfer bereits Erfahrung im Umgang mit Drohnen.

Der mutmaßlich rechtsextremistische Attentäter Stephan B. hatte vor knapp einem Monat während der Feierlichkeiten zum jüdischen Feiertag Jom Kippur versucht, bewaffnet in die Synagoge von Halle einzudringen. Nachdem ihm das nicht gelungen war, erschoss er zwei Menschen.