Festnahme und Geständnis nach Explosion in Norditalien

Vier Tage nach der Explosion in einem Bauernhaus in Norditalien mit drei Toten hat die Polizei den Besitzer des Gebäudes festgenommen. Der Mann habe die Tat gestanden, teilte Staatsanwalt Enrico Cieri heute bei einer Pressekonferenz in Alessandria (Piemont) laut Nachrichtenagentur ANSA mit. Hintergrund sei ein versuchter Versicherungsbetrug. Auch die Ehefrau des Besitzers sei verhört worden.

Italienische Feuerwehrleute in den Trümmern eines Bauenhauses
APA/AFP/Vigili del Fuoco

In der Nacht zum Dienstag war ein leerstehendes Bauernhaus in Quargnento in der Provinz Alessandria rund 60 Kilometer östlich von Turin in Flammen aufgegangen. Dann ereignete sich eine schwere Explosion, die drei Feuerwehrleute tötete und zwei weitere Brandbekämpfer sowie einen Carabiniere verletzte.

Staatsanwalt: Tragödie hätte verhindert werden können

Der Hausbesitzer und seine Frau seien hoch verschuldet gewesen, sagte der Staatsanwalt. Im August hätten sie den Versicherungsschutz ausgeweitet. In dem Haus lagerten Gasflaschen mit einem Zeitzünder, den der Mann auf 1.30 Uhr am Dienstag eingestellt habe. Durch einen Fehler ereignete sich aber schon gegen Mitternacht eine kleinere Explosion, die den Brand auslöste und die Feuerwehrleute herbeirief.

Der Besitzer hätte die tödliche Tragödie noch verhindern können, sagte der Staatsanwalt. Denn nachdem der erste Brand schon unter Kontrolle war, habe er dem Carabiniere nicht verraten, dass sich noch weitere Gasflaschen in dem Gebäude befanden. „Das war um ungefähr 1.00 Uhr. Es wäre noch eine halbe Stunde Zeit gewesen, die Tragödie zu verhindern“, sagte der Staatsanwalt. Der Mann habe gestanden, nachdem die Gebrauchsanweisung des Zeitzünders auf seiner Schlafzimmerkommode gefunden wurde.