Trump stellt weiteres Protokoll in Ukraine-Affäre in Aussicht

US-Präsident Donald Trump hat die Veröffentlichung des Protokolls eines weiteren Telefonats mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angekündigt. „Wahrscheinlich“ werde es am Dienstag herausgegeben, sagte Trump gestern auf dem Militärflugplatz Joint Base Andrews außerhalb von Washington.

Ein Telefonat zwischen den beiden Präsidenten von Ende Juli steht im Zentrum der Ukraine-Affäre, wegen der die US-Demokraten Ermittlungen für ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Trump führen.

Von dem Gespräch wurde bereits im September ein Protokoll veröffentlicht, das das Telefonat aber nicht wortwörtlich wiedergibt. Daraus geht dennoch hervor, dass Trump Selenskyj zu Ermittlungen ermunterte, die seinem politischen Gegner Joe Biden von den Demokraten schaden könnten.

Telefonat im April

Das Gespräch Ende Juli war nicht das einzige Telefonat zwischen den beiden Staatschefs. Sie sprachen auch im April nach der Wahl Selenskyjs, wie Trump inzwischen mitteilte. Um den Inhalt dieses Gesprächs soll es bei der von Trump angekündigten Veröffentlichung gehen.

Die Demokraten im US-Repräsentantenhaus werfen Trump vor, sein Amt missbraucht zu haben, damit sich Kiew zu seinen Gunsten in den US-Wahlkampf einmischt. Trump weist die Vorwürfe zurück und spricht immer wieder von einer „Hexenjagd“.

Im Zuge der Ermittlungen der Demokraten sprach der geschäftsführende US-Botschafter in Kiew, William Taylor, in seiner Aussage auch von einem Telefonat zwischen Trump und Selenskyj am 28. Juni. Der US-Botschafter bei der EU, Gordon Sondland, hatte nach Darstellung Taylors darauf gedrungen, dass bei diesem Telefonat nicht alle Regierungsmitarbeiter, die üblicherweise bei solchen Gesprächen mithörten, dabei seien. Außerdem habe Sondland darauf gepocht, dass es keine Mitschrift von dem Gespräch gebe.