Bericht: Kein G-20-Staat beim Klimaschutz auf 1,5-Grad-Kurs

Die G-20-Staaten tun einer internationalen Untersuchung zufolge weiterhin zu wenig, um die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Der Treibhausgasausstoß der 19 Industrie- und Schwellenländer und der Europäischen Union steige weiter, heißt es im „Brown to Green“-Report, den das Netzwerk Climate Transparency heute veröffentlichte – drei Wochen vor Beginn der UNO-Klimakonferenz in Madrid. Im vergangenen Jahr nahmen die Emissionen diesem zufolge um 1,8 Prozent zu.

Die führenden Industrie- und Schwellenländer der G-20 sind für 80 Prozent des Treibhausgasausstoßes verantwortlich. Die Wissenschaftler und Umweltschützer haben auch eine optimistische Botschaft: Rund die Hälfte der G-20, darunter die EU, dürfte ihre bisherigen, selbst gesetzten Klimaziele übererfüllen. Damit könnten sie wie im Pariser Klimaabkommen vorgesehen im Jahr 2020 neue, ehrgeizigere Ziele vorlegen.

In dem Abkommen haben sich fast alle Länder der Welt vorgenommen, die Erderhitzung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen – viele Staaten und Experten halten das 1,5-Grad-Ziel für notwendig. Um knapp ein Grad hat sich die Erde schon erwärmt. Wenn die Staaten nur ihre aktuellen Klimaschutzzusagen erfüllen, dürften es Klimaforschern zufolge bis Ende des Jahrhunderts drei Grad werden – mit katastrophalen Folgen für Gletscher und Polareis, Korallenriffe, Artenvielfalt – und auch für die Menschheit.