Iran weist EU-Kritik an Atomprogramm zurück

Der Iran hat die Kritik der EU an seinem Atomprogramm und den Verstößen gegen das Wiener Atomabkommen zurückgewiesen. „Wir haben uns stets an das Atomabkommen gehalten … Ihr (EU) auch?“, twitterte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif heute.

Er warf den drei EU-Vertragspartnern – Deutschland, Frankreich und Großbritannien – vor, sie hätten in den vergangenen 18 Monaten nicht ein einziges Mal ihre Verpflichtungen aus dem Atomdeal eingehalten. Daher sei auch die Kritik der EU an Teheran unberechtigt, so Sarif.

EU droht mit Sanktionen

Der deutsche Außenminister Heiko Maas hatte die jüngsten Verstöße des Iran gegen das Atomabkommen kritisiert und damit gedroht, europäische Wirtschaftssanktionen wieder einzuführen.

Der Iran verstößt bereits seit Juni dieses Jahres demonstrativ gegen zentrale Auflagen des Wiener Abkommens zur Verhinderung einer iranischen Atombombe. Vergangene Woche wurde auch die Urananreicherung in der unterirdischen Anlage Fordo wieder aufgenommen.

Iran sieht Europäer als vertragsbrüchig

Die Führung in Teheran rechtfertigt die Schritte damit, ihr sei im Atomabkommen zugesichert worden, dass im Gegenzug für die Einschränkung ihres Atomprogramms die wirtschaftliche Isolierung aufgehoben wird. Das kam aber wegen des Ausstiegs der USA aus dem Deal nicht zustande.

Die USA wollen mit einer Politik des „maximalen Drucks“ die iranische Führung dazu zwingen, das Atomabkommen neu zu verhandeln und dabei härteren Auflagen zuzustimmen.