Ein Ende der Schneefälle war für Mittwoch nicht in Sicht. Die Schneepflüge befanden sich in den betroffenen Gebieten im Dauereinsatz. Auch im Osten Österreichs verschlechterte sich die Lage durch Schnee- und Regenfälle, wie es am Vormittag hieß.
Von Innsbruck ostwärts bleibt es laut wetter.ORF.at meist trüb, und weiterhin ist zeitweise mit Regen, Schneeregen und Schneefall zu rechnen. In Kärnten, im Lungau und in der Obersteiermark sind noch größere Schneemengen möglich. Auch im Osten wird der Regen häufiger und stärker. Die Schneefallgrenze schwankt zwischen 400 und 1.000 Metern.
Vielerorts sind die Einsatzkräfte im Dauereinsatz. In der Obersteiermark etwa sitzen im LKH Stolzalpe Patienten fest, da die Hauptzufahrtsstraße zum Krankenhaus weiterhin geschlossen ist. Ambulante Patienten und Besucher wurden laut Spitalsbetreiber versorgt, es gebe keinen Anlass zur Sorge. Derzeit suchen die Einsatzkräfte und Behörden nach einer Möglichkeit, das Krankenhaus über einen alternativen Weg zu erreichen – mehr dazu in steiermark.ORF.at.
Schneepflug von Straße abgekommen
Auf eisglatter Straße rutschte in Breitenau in Oberösterreich ein Schneepflug in den Straßengraben. Mit einer Seilwinde zog die Feuerwehr das Einsatzfahrzeug wieder zurück auf die Straße. Verletzt wurde niemand, auch der Schneepflug blieb ganz und konnte die fünf Zentimeter an Neuschnee bald wieder von der Straße schieben – mehr dazu in ooe.ORF.at.
In Oberkärnten spitzt sich die Lage nach den Schneefällen der vergangenen Nacht auch am frühen Nachmittag weiter zu. Im Lesachtal gibt es bisher rund 70 Zentimeter Neuschnee, Schulen bleiben zu, weil die Busse nicht fahren können. In Großkirchheim sind es knapp 60 Zentimeter Neuschnee. Sämtliche Schulen und Kindergärten in den Mölltaler Gemeinden Heiligenblut, Großkirchheim, Mörtschach, Winklern und Flattach müssen geschlossen bleiben, ebenso wie das Bildungszentrum Lesachtal. Das bedeutet schulfrei für 110 Kinder und Jugendliche. Viele Zufahrtsstraßen sind unpassierbar, daher können die Schulbusse nicht fahren.
Schneepflüge im Dauereinsatz
In der Früh waren auch knapp 1.000 Haushalte in Oberkärnten ohne Strom. Von Greifenburg bis ins obere Mölltal und in die Innerkrems gibt es mehrere Stellen, an denen die Stromleitungen durch umgestürzte Bäume beschädigt wurden. Die Schneefräsen und -pflüge sind seit Dienstagnachmittag im Dauereinsatz. Der Schneefall war auch in der Früh unverändert stark.
Der Bürgermeister von Lesachtal, Johann Windbichler, riet dem Bezirkshauptmann, die Hauptverbindung ins Tal ab Kötschach-Mauthen zu sperren, denn es gebe immer wieder Schneerutschungen. Auf dem Grasboden finde der nasse Schnee keinen Halt und schiebe sich auf die Fahrbahn. Mittlerweile ist die Straße jedoch wieder frei. Zahlreiche Straßen bleiben aber gesperrt. Es gilt auch Kettenpflicht – mehr dazu in kaernten.ORF.at.
Weil durch den nassen Schnee Bäume knicken, sind viele Nebenstraßen gesperrt. Der Großkirchheimer Bürgermeister befürchtet den Ausnahmezustand bei weiteren Schneefällen. Denn der Schutzwald wurde von Sturm „Vaia“ 2018 zerstört – mehr dazu in kaernten.ORF.at.
Probleme auch in Ost- und Nordtirol
In Osttirol sind laut Angaben von in der Früh 2.500 Haushalte ohne Strom. Osttirol habe es aufgrund des starken Schneefalls ziemlich großflächig erwischt, sagte Klaus Schüller von der Tinetz. Durch die Schneelast sind Bäume auf Leitungen gestürzt oder Leitungen aufgrund schwerer Schneewalzen gerissen. Das Villgratental sei derzeit abgeschaltet, so Schüller Mittwochfrüh.
Mit Hilfe der Feuerwehr habe man die gerissenen Seile von der Straße geborgen. Auch in Nordtirol gab es Probleme, etwa am Zirlerberg auf der Brennerautobahn oder bei Oberperfuß, wo ein Auto in die Melach stürzte – mehr dazu in tirol.ORF.at.
Salzburg: Fahrzeugen fehlt Winterausrüstung
Auch in Salzburg sorgt der Neuschnee für Chaos. In der Nacht auf Mittwoch schneite es bis in alle Täler. Dadurch gab es in der Früh auf den Straßen zahlreiche Verkehrsprobleme. In Obertauern lag laut Informationen in der Früh ein halber Meter Neuschnee – zusätzlich zur dort schon länger liegenden weißen Pracht. Südlich des Pass Lueg gebe es eine geschlossene Schneedecke, teilte die Straßenmeisterei in der Früh mit. Fast 100 Räumfahrzeuge seien im Einsatz, sagte Alfred Pfeifenberger von der Straßenverwaltung des Landes.
Schwerpunkt sei die Tauernautobahn im Pongau: „Es gibt Probleme zwischen Altenmarkt und dem Tauerntunnel. Viele Fahrzeuge haben noch keine Winterausrüstung drauf. Viele Lkw-Fahrer haben auch keine Schneeketten dabei. Viele Fahrzeuge stehen auf dem Pannenstreifen, einige blockieren die Fahrbahn. Wir versuchen, die Schneemassen zu räumen. In diesem Bereich ist die Lage derzeit sicher extrem.“
Die Feuerwehr berichtet von Stromausfällen im Lungau, Pongau und Pinzgau, weil Bäume durch Schneelasten auf die Leitungen gefallen seien. 1.000 Haushalte müssen bis Donnerstag ohne Strom auskommen, gut 100 Bewohner von Hintermuhr (Lungau) sind wegen Lawinengefahr derzeit eingeschlossen – mehr dazu in salzburg.ORF.at.
Schneechaos im Süden Österreichs
Der seit Dienstag anhaltende Schneefall hat vor allem im Süden Österreichs den ersten großen Wintereinbruch gebracht.
Heftige Schneefälle auch in Südtirol
Auch in den italienischen Alpen sorgen heftige Schneefälle für schwere Verkehrsstörungen. In Südtirol habe es in der Nacht auf Mittwoch 40 bis 50 Zentimeter geschneit, meldete die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Zahlreiche Straßen und die Eisenbahnlinie im Pustertal seien von umgestürzten Bäumen blockiert worden. Neben dem Pustertal seien das Eggental und das Grödner Tal am stärksten betroffen. In Bozen wurden Keller unter Wasser gesetzt. Mehrere Alpenpässe wurden zusätzlich zu den im Winter ohnehin gesperrten Pässen gesperrt. Auf der Brennerautobahn bildeten sich zwischen Brixen und dem Brenner längere Lastwagenstaus.