Morales will „so bald wie möglich“ nach Bolivien zurück

Nach seiner Flucht ins mexikanische Exil will Boliviens Ex-Präsident Evo Morales „so bald wie möglich“ zurück. „Wenn mein Volk darum bittet, sind wir bereit, zurückzukehren, um für Frieden zu sorgen“, sagte Morales heute bei einer Pressekonferenz in Mexiko-Stadt. Er rief auch zu einem nationalen Dialog für ein Ende der Gewalt in Bolivien auf. Der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) warf er vor, die Interessen des US-„Imperiums“ zu vertreten.

Die OAS hatte am vergangenen Wochenende in einem vorläufigen Bericht zur bolivianischen Präsidentschaftswahl vom 20. Oktober Manipulationen festgestellt und eine Annullierung empfohlen. Morales, der für eine vierte Amtszeit kandidierte, hatte sich zum Sieger in der ersten Runde erklärt. Seine Gegnerinnen und Gegner warfen ihm Wahlbetrug vor. Es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Lagern.

Rücktritt auf Druck des Militärs

Nach der Veröffentlichung des OAS-Berichts hatte Morales am Sonntag zunächst noch eine Neuwahl angekündigt, trat dann aber nur Stunden später auf Druck des Militärs zurück. Der 60-Jährige spricht von einem Putsch. Gestern kam er in Mexiko an, wo ihm Asyl gewährt wird.

Morales, der erste indigene Staatschef Boliviens, kommt nach Angaben des mexikanischen Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador in einer Immobilie des mexikanischen Staates unter. Dort sei für seine Sicherheit gesorgt.

Weiter Unruhen

Indessen hat die Chefin des bolivianischen Senats, Jeanine Anez, das Amt als Interimspräsidentin angetreten. Die Anerkennung durch die Abgeordneten blieb ihr allerdings verwehrt. Immer noch gehen aufgebrachte Anhänger Morales’ auf die Straße. Die USA begannen bereits, ihr Personal aus dem Land abzuziehen.

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