Die deutsche Wirtschaft ist voraussichtlich erstmals seit Jahren in die Rezession gerutscht. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte von Juli bis September bereits das zweite Quartal in Folge um 0,1 Prozent geschrumpft sein, erwarten die von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Ökonomen von Banken und Instituten.
Das Statistische Bundesamt will die Daten heute veröffentlichen. Bei zwei Minusquartalen in Folge sprechen Volkswirte von einer Rezession. Das gab es zuletzt zum Jahreswechsel 2012/13.
Zahlreiche Probleme
Handelskonflikte, schwächere Weltkonjunktur und Brexit-Chaos setzen der exportabhängigen deutschen Wirtschaft zu. Hinzu kommen die Probleme in der Autobranche. Die Industrie hat deshalb fünf Quartale in Folge ihre Produktion gedrosselt. Unter der Flaute in der Industrie leiden inzwischen auch viele unternehmensnahe Dienstleister, etwa die Logistikbranche.
Die Wirtschaftsweisen sagen Europas größter Volkswirtschaft in diesem Jahr ein Wachstum von 0,5 Prozent voraus. 2020 soll es zu einer Beschleunigung auf 0,9 Prozent kommen, allerdings nur aufgrund der höheren Anzahl an Arbeitstagen.