Flug MH17: Ermittler belasten Russland schwer

Im Fall der 2014 abgeschossenen malaysischen Passagiermaschine MH17 haben Ermittler in den Niederlanden neue schwere Vorwürfe gegen Russland erhoben. Die Verbindungen zwischen der Führung der Separatisten und Russland seien enger als bisher bekannt, sagte Ermittler Andy Kraag vom internationalen Untersuchungsteam JIT heute in einer Videobotschaft.

Das JIT veröffentlichte Telefonmitschnitte, auf denen unter anderem Wladislaw Surkow, ein enger Berater von Kreml-Chef Wladimir Putin, zu hören sein soll. Nach Darstellung von Kraag gingen die Kontakte deutlich über militärische Hilfe hinaus.

Mitschnitte sollen direkten Kontakt belegen

Die nun veröffentlichten Mitschnitte sollen beweisen, dass die Separatisten direkten Kontakt zu russischen Regierungsbeamten hatten. Russland bestreitet vehement, die Separatisten militärisch zu unterstützen oder sie zu steuern.

Bisherigen Erkenntnissen zufolge wurde das Flugzeug auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur von Separatisten im Kriegsgebiet Donbass im Osten der Ukraine abgeschossen. Sie sollen mit einem russischen Luftabwehrsystem Buk eine Rakete auf die Maschine abgefeuert haben.

Russland weist neue Vorwürfe zurück

Das russische Außenministerium wies die neuen Vorwürfe zurück. „Das Urteil war gleich gefällt worden. Alles andere bedeutet eine Anpassung des Materials an das Urteil“, sagte Sprecherin Maria Sacharowa der Agentur Interfax zufolge. Das nun vorgelegte Material solle lediglich „die Taktik der Anklage“ belegen. Die vom internationalen Untersuchungsteam JIT vorgelegten Informationen müssten nun von Expertinnen und Experten überprüft werden.