Waffenruhe im Gazastreifen hält weitgehend

Eine Waffenruhe im Gazastreifen hat heute bisher weitgehend gehalten. Nach Angaben der Extremistengruppe Islamischer Dschihad trat sie in der Früh in Kraft. Nach einigen Stunden berichteten Augenzeugen in dem Palästinensergebiet allerdings von fünf Raketen, die auf Israel abgefeuert worden seien.

Das israelische Militär erklärte, es seien zwei Raketen abgefangen worden. Angaben zu etwaigen Opfern lagen nicht vor. Unklar blieb, ob es zu einem längeren Waffenstillstand kommen wird: Der Islamische Dschihad und die israelische Regierung machten unterschiedliche Angaben zu den Bedingungen der Waffenruhe.

Die schwersten gegenseitigen Angriffe seit Monaten hatten am Dienstag begonnen, als Israel Baha Abu al-Atta, einen Befehlshaber des Islamischen Dschihad im Gazastreifen, tötete. Palästinensergruppen feuerten darauf hin Hunderte Raketen auf Israel ab. Israel reagierte mit Luftangriffen. Dabei wurden nach Angaben von Ärzten im Gazastreifen 34 Palästinenser getötet, Dutzende Israelis wurden bei dem Raketenbeschuss verletzt. Die im Gazastreifen regierende radikalislamische Hamas-Miliz war an dem Gewaltausbruch offenbar nicht beteiligt.

Erneut Dschihadistenführer getötet

In der Nacht wurde nun nach Angaben von Augenzeugen und örtlichen Medien ein Mitglied des Islamischen Dschihad mit seiner Familie getötet. Insgesamt seien in Deir al-Balah acht Menschen getötet worden. Dabei handelte es sich um Dschihad-Militärkommandant Rasmi Abu Malhus, zwei Frauen und fünf Minderjährige, berichteten palästinensische Medien. Das Gesundheitsministerium in Gaza bestätigte in der Früh, zwei Kinder seien tot aus Trümmern geborgen worden.

Alltagsszene in Sderot (Israel)
APA/AFP/Ahmad Gharabli

Waffenruhe von Ägypten vermittelt

Die Waffenruhe war von Ägypten vermittelt worden. Einem Sprecher des Islamischen Dschihad zufolge stimmte Israel dabei der Forderung zu, die gezielte Tötung von Kämpfern und die Erschießung von Demonstranten an der Grenze zum Gazastreifen einzustellen. Dem widersprach Israels Außenminister Israel Katz.

Israel habe seine Haltung nicht geändert, sagte er. Es werde weiter gezielte Tötungen geben. „Ruhe wird mit Ruhe beantwortet“, sagte er im Armeehörfunk. Israel werde jedoch nicht zögern, diejenigen anzugreifen, die versuchten, Israel zu verletzen, ob vom Gazastreifen oder von einem anderen Ort aus.