Schneebedeckte Autobahn in Frankreich
APA/AFP/Sylvain Thizy
Frankreich

Toter durch Schneechaos

Heftige Schneefälle haben im Südosten Frankreichs für Chaos gesorgt. Der Verkehr kam teilweise zum Erliegen, Züge fielen aus, Tausende Menschen waren ohne Strom. Der französische Wetterdienst warnte in mehreren Departements im Osten des Landes vor Schnee und Glätte. Ein Mann wurde am Donnerstagabend von einem Baum erschlagen, wie mehrere französische Medien unter Berufung auf die Präfektur berichteten.

Der 63-Jährige kam in der Gemeinde Roche im Departement Isere ums Leben, als er versuchte, einen durch die Schneelast umgestürzten Baum wegzuräumen. Der 63-Jährige wurde von einem zweiten Baum erschlagen, der ebenfalls unter der Schneelast zusammenbrach. Ein weiterer Mensch, der dem Mann zu Hilfe gekommen war, wurde leicht verletzt, berichtete etwa die Zeitung „La Dauphine libere“.

Der Wintereinbruch führte zu erheblichen Behinderungen im Zugsverkehr. Rund um Grenoble wurden drei Bahnstrecken vorläufig gesperrt, da umgestürzte Bäume die Gleise blockierten. Zahlreiche Lkws blieben zeitweise auf den eingeschneiten Straßen liegen. Die Behörden riefen Anrainer auf, das Auto stehen zu lassen, und erließen Beschränkungen für den Lkw-Verkehr. Außerdem wurden zahlreiche Straßen gesperrt.

Schneefall in Saint-Jean Bonnefonds (Frankreich)
APA/AFP/Sylvain Thizy
Zahlreiche Straßen mussten vom Schnee befreit werden

Stromaufall „wirklich außergewöhnlich“

300.000 Haushalte in den Departements Drome, Isere, Rhone und Ardeche waren nach dem Zusammenbruch zweier Hochspannungsleitungen ohne Strom, wie der Energieversorger ENEDIS Freitagfrüh mitteilte. Techniker waren auch am Freitag im Einsatz, um die Störung zu beheben. Der Schneefall sei „sehr ergiebig“, und es sei schwierig vorherzusagen, wann die Stromversorgung in den abgeschnittenen Haushalten wiederhergestellt sei, sagte ENEDIS-Sprecher Robin Devogelaere Freitagfrüh. Es gebe „erhebliche Schäden“ an Stromleitungen. Eine Notfallnummer wurde freigeschaltet.

„Auf so kleinem Raum ist das wirklich außergewöhnlich“, sagte Antoine Jourdain, Technischer Direktor und Leiter der nationalen Kriseneinheit von ENEDIS, dem Sender BFMTV. Die Bäume würden unter der Schneelast umstürzen und auf die Stromleitungen fallen. Bei der Gemeinde Tournon-sur-Rhone war zum Beispiel eine 20.000-Volt-Stromleitung aufgrund des Schnees ausgefallen. Der Wetterdienst warnte in Höhenlagen vor bis zu 30 Zentimeter Schnee, örtlich sogar vor mehr als 50 Zentimetern.

Ein Schneepflug auf einer schneebedeckten Straße in Nordspanien
AP/Alvaro Barrientos
Autofahrer mussten in Spanien ob der Wetterverhältnisse Schneeketten anbringen

„Winteralarm“ in Spanien

Unterdessen sorgte auch in weiten Teilen Spaniens eine Kaltfront für einen frühen Einzug des Winters und erste Schneefälle. Im Zentrum des Landes, speziell in den Provinzen Madrid, Avila und Segovia, sei es zu Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs gekommen, berichtete der öffentlich-rechtliche Fernsehsender RTVE am Donnerstag unter Berufung auf die Behörden. Lastwagen und Busse könnten teilweise nicht mehr fahren. Landesweit gingen die Temperaturen stark zurück.

Auch der Norden bereite sich auf eisige Stürme vor: Speziell in den Regionen Asturien und Galicien würden heftige Winde und Neuschnee von bis zu 40 Zentimetern erwartet, hieß es. „Winteralarm“, titelten spanische Medien. Auf mehreren Bergpässen seien bereits Schneeketten erforderlich.

Warnungen vor Sturm und Hagel gab es auch auf der Urlaubsinsel Mallorca, wo vor Böen von bis zu 70 Stundenkilometern und stürmischer See mit hohen Wellen gewarnt wurde. „Mallorca, vom Winde verweht“, schrieb die „Mallorca Zeitung“.