EIB unterstützt ab 2022 keine Gasprojekte mehr

Die Europäische Investitionsbank (EIB) wird ab 2022 den Bau von traditioneller Infrastruktur für die Energieproduktion mit Erdgas nicht mehr unterstützen. Das habe der Verwaltungsrat der Bank nach langer Diskussion entschieden, sagte EIB-Vizepräsident Andrew McDowell gestern. Der Ausstieg aus der Unterstützung fossiler Brennstoffe kommt somit ein Jahr später als ursprünglich geplant.

Der Vorsitzende der EIB, der ehemalige FDP-Generalsekretär Werner Hoyer, hatte im Sommer angekündigt, sein Institut zur „Klimaschutzbank“ machen zu wollen, um die EU beim Erreichen ihrer Klimaschutzziele zu unterstützen.

In Infrastruktur zur Energieproduktion mit fossilen Brennstoffen sollte deshalb ab 2021 nicht mehr investiert werden. Den Bau neuer Kohlekraftwerke unterstützt die Staatsbank schon länger nicht mehr. Nun sollte auch die Vergabe günstiger EIB-Kredite für Bauprojekte im Gasbereich kategorisch ausgeschlossen werden.

Umweltschützer reagierten positiv

Umweltverbände reagierten weitgehend positiv. Die Entscheidung, in zwei Jahren aus der Finanzierung von Kohle, Öl und Gas auszusteigen, sei gut, sagte Ann-Kathrin Schneider, Klimaexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). „Noch besser wäre es gewesen, die Bank hätte sich sofort aus der Finanzierung von klimaschädlichen Projekten zurückgezogen.“

Mit der Entscheidung, die Förderung fossiler Energieprojekte stark einzuschränken, unternehme die EIB den ersten Schritt, um Europas „Klimabank“ zu werden, sagte Markus Trilling von der Klimaschutzorganisation Climate Action Network (CAN). Dafür müsse sie allerdings auch jenseits der Energieförderung die Klimaneutralität ins Zentrum ihrer Aktivitäten stellen.