Viele Tote nach Explosion von Autobombe in Nordsyrien

Bei der Explosion einer Autobombe in der Stadt Al-Bab im Nordwesten Syriens sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Opfern seien auch 13 Zivilisten, meldete die in Großbritannien ansässige, oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte heute. Nach Angaben der Rettungsorganisation Weißhelme wurden zudem mindestens 30 Menschen verletzt.

Zunächst war unklar, wer für die Explosion verantwortlich war. Al-Bab wird von Rebellengruppen kontrolliert, die eng mit der Türkei verbündet sind. Sie waren im Frühjahr 2017 nach mehrmonatigen Kämpfen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in die Stadt eingerückt. In der Vergangenheit hatte es dort mehrfach Anschläge gegeben.

Die Extremisten haben in Syrien ihr früheres Herrschaftsgebiet verloren. IS-Zellen sind aber weiter aktiv und verüben Anschläge. Ein Sprecher der oppositionellen Syrischen Nationalarmee (SNA) erklärte hingegen, alle Hinweise deuteten darauf hin, dass die Kurdenmiliz YPG hinter der Explosion stecke. Die türkische Armee und die mit ihr verbündeten syrischen Rebellen bekämpfen die YPG im Norden des Bürgerkriegslandes. Die Türkei sieht in der Miliz einen syrischen Ableger der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK).