Klimaprotest in Kenias Gezeitenstrom

Die in New York wohnende Performance-Künstlerin Sarah Cameron Sunde hat sich von einem verheerenden Hurrikan zu einer Kunstaktion inspirieren lassen, deren jüngste Variante sie nun in Mombasa vorgestellt hat.

Einen vollen Gezeitenzyklus lang stand sie zwischen Ebbe und Flut im Indischen Ozean, um auf den klimabedingt steigenden Meeresspiegel hinzuweisen. Im Süden der kenianischen Hafenstadt war sie von 08.10 Uhr morgens bis abends um 20.16 Uhr im Wasser, das ihr abwechselnd vom Knöchel bis zum Hals reichte. Ebenso wie bei ähnlichen Aktionen in Brasilien, den Niederlanden, den USA, Mexiko und Bangladesch trug sie dabei in Kenia ihren charakteristischen Sweater in signalroter Farbe.

Die Aufnahmen wurden zu einem zwölfminütigen Video 36.5 komprimiert, das sie gestern im Fort-Jesus-Museum präsentierte. Es soll auch auf Instagram zu sehen sein. „Nachdem ich die Verluste an Leben und Eigentum in New York gesehen habe – also einer Stadt, die jeder als hoch gelegen ansieht – habe ich mir überlegt was passiert, wenn Regionen in sich entwickelnden oder unterentwickelten Ländern betroffen sind“, erklärte sie der dpa.

Mit ihrer Aktion wolle sie das Bewusstsein fürs Thema schärfen: „Als Künstlerin schaffe ich für andere Menschen Raum für solche Gespräche: Mit meinen Bildern rege ich sie zu Fragen an wie: Was macht sie da, und warum?“

Schutzwall um Museum

Finanziell wird sie bei ihrem Projekt von Freunden und ihrer Familie unterstützt. An ihrem Premierenort in Kenia sind die Folgen der steigenden Meeresspiegel schon spürbar. Die Museumsverwaltung musste einen Schutzwall errichten, um das auf der Liste des Weltkulturerbes stehende Fort Jesus vor den Fluten zu schützen. Die alte Wallanlage war den immer höher anbrandenden Meereswellen zum Opfer gefallen.