Rund 1.000 Festnahmen nach Unruhen im Iran

Bei den Unruhen im Iran sind nach Angaben der Nachrichtenagentur Fars bisher rund 1.000 Menschen festgenommen worden. Sie hätten gestern mehr als 100 Banken und mehrere Kaufhäuser in Brand gesetzt, berichtete die Agentur heute. Die landesweiten Proteste richten sich gegen den Beschluss der iranischen Regierung, Benzin zu rationieren und zu verteuern.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA wurde bei den Unruhen im Westiran auch ein Polizist getötet. Er sei bei Zusammenstößen mit Demonstranten in der Stadt Kermanschah umgekommen, berichtete die Agentur heute. Auch bei Krawallen in der südiranischen Stadt Sirdschan gab es einen Toten und mehrere Verletzte. Das gab der Sprecher der Stadtverwaltung, Mahmud Mahmudabadi, bekannt.

Der Zugang zum Internet ist im Iran gestört, viele Menschen sind seit gestern Nachmittag offline. Die Berichterstattung über die Proteste ist dadurch erschwert. Nach Angaben des iranischen Telekommunikationsministeriums wurde das Internet auf Anweisung des Nationalen Sicherheitsrats für 24 Stunden „limitiert“.

Die Nichtregierungsorganisation Netblocks, die Blockaden des Internets registriert, schrieb auf Twitter, die landesweite Internetnutzung sei binnen etwa einer Stunde auf nur noch sieben Prozent der normalen Nutzung gefallen.