Schneefräse
APA/EXPA/JFK
Schnee, Unwetter

Mure verschüttet zwei Häuser in Gastein

Wegen heftiger Schnee- und Regenfälle spitzt sich die Lage in Kärnten, Tirol und Salzburg zu. In der Salzburger Gemeinde Bad Gastein ging eine Mure auf zwei Häuser nieder. Zwei Menschen wurden gerettet. Auch in Kärnten wurde ein Haus von einer Mure teilweise weggerissen.

Eine Schlammlawine ging dort auf zwei Wohnhäuser nieder. Zuerst konnte eine Person verletzt geborgen werden, eine weitere Person war noch eingeschlossen. Die Einsatzkräfte hätten Sprechkontakt zu der betroffenen Person. Die Rettungsarbeiten gestalteten sich schwierig, weil der dahinterliegende Hang weiterhin das Gebäude gefährdete. Schließlich konnte auch die zweite Person aus dem Wohnhaus lebend geborgen werden – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Nur Stunden zuvor hatte das Land Salzburg eine Zivilschutzwarnung für vier Gemeinden ausgelöst: für Muhr (Lungau), Großarl, Hüttschlag und Bad Hofgastein (alle Pongau) – wegen Hochwasser- und Murengefahr.

Mure in der Gemeinde Bad Gestein im Salzburger Pongau
APA/EXPA/Johann GroderAPA/Feuerwehr Bad Gastein
Eines der Häuser in Bad Gastein: Es wurde von der Mure schwer beschädigt

Haus in Bad Kleinkirchheim eingestürzt

Am Vormittag wurde in Bad Kleinkirchheim in Kärnten ein Haus von einer Mure teilweise weggerissen. Ob es Verschüttete gibt, ist noch nicht bekannt – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Orte von Außenwelt abgeschnitten

Vor allem in Kärnten sind einige Orte von der Außenwelt abgeschnitten, unter anderem das Lesachtal, das Mölltal und die Gemeinde Heiligenblut, wie die „Kleine Zeitung“ in der Nacht auf Montag berichtete. Die Einwohner wurden aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Mehrere Gebäude wurden evakuiert. Im gesamten Bezirk Spittal an der Drau bleiben am Montag Schulen und Kindergärten geschlossen.

Montagfrüh wurde via Sirenen in Feld am See Zivilschutzalarm ausgelöst, eine Mure droht vom Mirnock abzugehen. Alle Bewohner wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Auch die Zivilschutzalarme für Mallnitz, Obervellach im Mölltal, Reißeck und Berg im Drautal bleiben aufrecht. Auch in Baldramsdorf und Flattach gilt weiter Zivilschutzalarm – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Zerstörter Strommast
APA/EXPA/JFK
Einige Orte sind nach den heftigen Schnee- und Regenfällen ohne Strom. Geknickter Mast in Thal (Pustertal)

Seen treten über Ufer

In Kärnten traten darüber hinaus mehrere Seen über die Ufer. Der bei Villach gelegene Faakersee führte am späten Sonntagabend ein Hochwasser, wie es statistisch nur alle 100 Jahre vorkommt. Seit der Nacht auf Samstag war der Pegel um rund 40 Zentimeter auf nun 140 Zentimeter gestiegen, wie online abrufbare Messdaten zeigten. In Lavamünd wurde ein mobiler Hochwasserschutz errichtet, der Ortskern wurde gesperrt.

Österreichkarte zeigt den Westen des Landes mit den unterschiedlichen Lawinenwarnstufen
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: lawinen.at

Wetterberuhigung, aber große Lawinengefahr

In Osttirol hat sich die Wettersituation unterdessen beruhigt. Aber noch immer sind 1.900 Haushalte ohne Strom sowie Täler von der Außenwelt abgeschnitten. Die Schulen bleiben am Montag im ganzen Bezirk geschlossen. Sorge bereitet den Experten die große Lawinengefahr – mehr dazu in tirol.ORF.at.

250 Menschen im Stubaital eingeschlossen

Eine Lawine erfasste Sonntagnachmittag im hinteren Stubaital (Tirol) ein Fahrzeug. Alle sechs Insassen blieben unverletzt. Wegen der witterungsbedingten Sperre der Ranalterstraße sind allerdings 250 Personen weiter eingeschlossen – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Verschneite Ortschaft
APA/EXPA/Johann Groder
Kals am Großglockner ist tief verschneit. Touristiker freuen sich über die großen Schneemengen

Viele Straßensperren

Starkregen und Schnee hatten in Österreich am Wochenende zu zahlreichen Muren- und Lawinenabgängen sowie zu Stromausfällen geführt. Aus Sicherheitsgründen mussten zahlreiche Straßen gesperrt werden. In der Nacht auf Montag sollten Regen und Schneefall langsam nachlassen, wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik mitteilte. In der Nacht auf Dienstag und am Dienstag selbst könne es in Osttirol und Oberkärnten dann stellenweise wieder kräftig regnen und schneien. Die Niederschlagsmengen sollten dann nicht mehr so groß sein, doch die Lage bleibe angespannt.

Kurze Wetterberuhigung

Derzeit beruhigt sich das Wetter in den besonders betroffenen Unwettergebieten im Süden und Südwesten. Tagsüber bleibt es hier laut Prognose trocken. In der kommenden Nacht gibt es jedoch am Alpen-Hauptkamm in Tirol, in Osttirol und Kärnten wieder Niederschlag. Die Schnellfallgrenze liegt dabei zwischen 900 und 1.600 Metern. In den betroffenen Gebieten ist die Gefahr von Lawinen- und Murenabgängen bzw. von Hochwasser weiter sehr hoch – mehr dazu in wetter.ORF.at.