Mozart-Partitur in Paris für 372.500 Euro versteigert

Eine Originalpartitur zweier Menuette Wolfgang Amadeus Mozarts (KV 164), die der Komponist im Alter von 16 Jahren verfasst hatte, ist bei Sotheby’s in Paris um 372.500 Euro versteigert worden. Die Blätter stammen aus der Sammlung von Stefan Zweig und erzielten den doppelten Wert des ursprünglichen Schätzpreises.

Eines der Menuette, die Mozart 1772 in Salzburg komponierte, enthält die handschriftliche Notiz „Finis“ („Ende“). Im Vorfeld waren die Manuskripte auf einen Preis von 150.000 bis 200.000 Euro geschätzt worden.

„Es ist die einzige Version dieser Partitur“, bekräftigte Simon Maguire, Experte für musikalische Handschriften bei Sotheby’s, gegenüber der AFP. Mozart habe immer nur erste Fassungen geschrieben, ohne diese später zu überarbeiten – im Gegensatz etwa zu Beethoven, der seine Partituren ständig verbessert habe.

Noch nie veröffentlicht

Das Manuskript, das noch nie veröffentlicht wurde, weist einige minimale Korrekturen und Modifikationen auf, von denen eine oder zwei direkt von Mozarts Vater Leopold stammen dürften. Die Blätter wurden von Mozarts Schwester Maria Anna („Nannerl“) aufbewahrt und fanden später in die Sammlung Stefan Zweigs. Das Manuskript ist Teil der Bibliothek des Schweizers Jean-Francois Chaponniere, die nun versteigert wurde.

Am 27. und 29. November kommt ebenfalls in Paris, aber diesmal bei Christie’s ein Porträt Mozarts im Alter von 13 Jahren unter den Hammer. Der Schätzwert beträgt 800.000 bis 1,2 Mio. Euro.