Viele Bestellungen für Boeings Unglücksmaschine 737 Max

Das nach zwei Abstürzen mit Flugverboten belegte Boeing-Flugzeugmodell 737 Max entpuppt sich auf der Luftfahrtmesse in Dubai als Verkaufsschlager. Verschiedene Fluggesellschaften kündigten dort Bestellungen von insgesamt bis zu 50 Maschinen des Typs im Wert von rund sechs Mrd. Dollar (5,4 Mrd. Euro) an.

So gab die Fluggesellschaft Air Astana aus Kasachstan heute die Bestellung von 30 der Mittelstreckenjets bekannt. „Wir machen das Fliegen für die Menschen in Kasachstan erschwinglich“, sagte Alma Alikuschinowa, Vorstandsmitglied der Fluglinie. Ende 2021 werde die Auslieferung der ersten Maschinen beginnen.

Gestern hatte bereits die türkische Fluglinie SunExpress, ein Gemeinschaftsunternehmen von Turkish Airline und Lufthansa, gesagt, bei dem US-Flugzeugkonzern zehn weitere 737-Max-Maschinen bestellt zu haben, zusätzlich zu 32 bereits georderten Flugzeugen des gleichen Typs. Zudem soll Insidern zufolge eine weitere, namentlich nicht genannte Fluggesellschaft zehn Boeing 737 Max geordert haben.

Warten auf Freigabe der Luftfahrtbehörden

Nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten müssen Maschinen dieses Typs weltweit auf dem Boden bleiben. Eine fehlerhafte Software wird für die Unglücke verantwortlich gemacht. Boeing verbrachte die vergangenen Monate damit, die Probleme zu untersuchen, Lösungen zu entwickeln und auch die Pilotenschulungen anzupassen.

Die Luftfahrtbehörden muss das allerdings noch genehmigen, damit die Flugzeuge wieder abheben können. Der Flugzeughersteller rechnet damit ab Jänner. Die Auslieferung von 737-Max-Maschinen an Kunden könnte schon im Dezember wiederaufgenommen werden, hatte Boeing vergangene Woche erklärt.