Google schränkt gezielte Platzierung von Wahlwerbung ein

Nach dem Stopp politischer Anzeigen durch Twitter schränkt auch Google die Möglichkeiten zur gezielten Platzierung von Wahlwerbung ein. Einzelne Nutzergruppen sollen damit nur noch nach drei Merkmalen angesprochen werden können: Alter, Geschlecht und Postleitzahl.

Zugleich bleibe es möglich, die Anzeigen zu einzelnen Suchwörtern wie zum Beispiel „Wirtschaft“ zu schalten, wie Google in einem Blogeintrag in der Nacht schrieb. In einem weiteren wichtigen Schritt betonte Google, dass falsche Angaben in jeglicher Werbung gegen die Regeln der Plattform verstoßen – auch wenn es um Politik geht. Das betreffe zum Beispiel auch manipulierte Medien wie Videos.

Debatte wegen Facebook ausgelöst

Facebook hatte in den USA zuletzt heftige Diskussionen mit der Ankündigung ausgelöst, auch nachweislich falsche Beiträge von Politikern und Politikerinnen auf der Plattform zu lassen, um sich nicht in den politischen Prozess einzumischen. Botschaften werden auch nicht den unabhängigen Factchecking-Partnern des Onlinenetzwerks vorgelegt.

Google sagte, der Internetkonzern gehe davon aus, nur in seltenen Fällen bei politischer Werbung eingreifen zu müssen – „aber wir werden das bei klaren Verstößen weiterhin tun“.

Die neuen Regeln sollen zunächst in Großbritannien – wo am 12. Dezember ein neues Parlament gewählt wird – binnen einer Woche umgesetzt werden. Bis Jahresende sollen sie dann in der EU gelten und im Rest der Welt ab 6. Jänner 2020.