TV-Debatte der Demokraten: Gesundheitspolitik spaltet

Geeint in ihrer Kritik an US-Präsident Donald Trump, aber gespalten in Fragen wie der Gesundheitspolitik: Die wichtigsten Präsidentschaftsbewerber und – bewerberinnen der oppositionellen Demokraten sind inmitten der sich zuspitzenden Ukraine-Affäre in ihrer fünften TV-Debatte gegeneinander angetreten.

Sie verurteilten geschlossen Trumps Versuche, Kiew mit Druck zu Ermittlungen gegen Ex-Vizepräsident Joe Biden zu drängen. Erneut wurden aber Gräben zwischen Vertretern der politischen Mitte und des linken Lagers deutlich.

Der ehemalige US-Vizepräsident Joe Biden, US-Senator Bernie Sanders und US-Senatorin Kamala Harris
Reuters/Brendan McDermid

Debatte über Medicare

So kritisierte der Umfragefavorit Biden die Pläne von Senatorin Elizabeth Warren und Senator Bernie Sanders für eine Ausweitung der staatlichen Krankenversicherung auf die gesamte Bevölkerung. „Tatsache ist: Derzeit unterstützt die große Mehrheit der Demokraten Medicare für alle nicht.“

Auch der in Umfragen aufstrebende Bürgermeister Pete Buttigieg, wie Biden ein Vertreter der Parteimitte, kritisierte die Vorhaben der Linkspolitiker Warren und Sanders. Deren Pläne seien „nicht der richtige Ansatz“. Die Menschen dürften nicht in die gesetzliche Krankenversicherung gezwungen werden.

Sanders hielt dagegen, das derzeitige Gesundheitssystem sei nicht nur „grausam“, sondern funktioniere schlichtweg nicht. Warren kritisierte, vom Gesundheitssystem würden die Reichen profitieren – für alle anderen werde es immer schlechter.

Anfang Februar beginnen Vorwahlen

Die Politikveteranen Biden, Warren und Sanders führen die Umfragen derzeit klar an. Buttigieg, der erst 37-jährige Bürgermeister einer 100.000-Einwohner-Stadt im Bundesstaat Indiana, macht in Umfragen aber Boden gut. Zuletzt führte der offen homosexuelle Mitte-Politiker eine Umfrage im Bundesstaat Iowa an, wo am 3. Februar die Vorwahlen der Demokraten beginnen.

Obwohl bereits zahlreiche Parteikollegen und -kolleginnen ausgestiegen sind, bewerben sich noch immer fast 20 Demokraten um die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei.