Die EU-Staaten wenden gut ein Viertel ihrer gesamten Wirtschaftskraft für Sozialschutzausgaben auf. Im Jahr 2017 beliefen sie sich auf 27,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), was weniger als im Jahr 2012 (28,7 Prozent) war. Österreich lag mit 29,4 Prozent an fünfter Stelle. Gegenüber 2012 war das ein Anstieg von 0,2 Prozentpunkten, berichtete die EU-Statistikbehörde Eurostat heute.
Frankreich vorne
Der EU-Durchschnitt zeigt erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten. Ausgaben für den Sozialschutz in Höhe von 30 Prozent oder mehr verzeichneten Frankreich (34,1 Prozent), Dänemark (32,2) und Finnland (30,6). Dahinter folgte noch vor Österreich Deutschland mit 29,7 Prozent.
Etwa gleich hohe Sozialschutzausgaben im Verhältnis zum BIP verzeichneten auch die Niederlande (29,3 Prozent), Italien (29,1), Belgien und Schweden (je 28,8).
Ausgaben von weniger als 20 Prozent gab es hingegen in Rumänien (14), Lettland, Irland und Litauen (je 15), Estland und Malta (je 16), Bulgarien (17), der Slowakei und Ungarn (je 18) sowie in Zypern und Tschechien (je 19). Mit Ausnahme Sloweniens und Kroatiens wenden alle nach dem Jahr 2004 beigetretenen EU-Staaten weniger als ein Fünftel ihres BIP für Sozialschutzausgaben auf.
Pensionen als größter Brocken
Im Durchschnitt hatten Pensionen (Alters- und Hinterbliebenenleistungen) in der EU einen Anteil von knapp 46 Prozent an den gesamten Sozialschutzausgaben im Jahr 2017. Sie machten in fast allen EU-Ländern den Großteil der Leistungen für den Sozialschutz aus, gefolgt von Leistungen für Krankheits- bzw. Gesundheitsversorgung und Invalidität.
Danach folgen Leistungen für Familie und Kinder, Leistungen bei Arbeitslosigkeit sowie Leistungen für Wohnen und gegen soziale Ausgrenzung.