Chefin der Sozialdemokraten in Rumänien tritt ab

Nach ihrer klaren Niederlage bei der Präsidentschaftswahl in Rumänien hat Viorica Dancila ihr Amt als Vorsitzende der sozialdemokratischen Partei PSD niedergelegt. Sie beugte sich damit dem Drängen der erweiterten Parteiführung nach einer stundenlangen, von rumänischen Medien als dramatisch beschriebenen Sitzung.

Die PSD war aus der bis zur Wende 1989 regierenden Kommunistischen Partei hervorgegangen und bisher Rumäniens stabilste politische Partei. Experten sehen sie inzwischen aber in einer Abwärtsspirale, die sich nach dem Führungswechsel fortsetzen könnte.

„Ich habe die Meinung meiner Kollegen verstanden, die Tatsache, dass ein Neustart der Partei gewünscht wird und dass jemand für das Wahlergebnis die Verantwortung übernehmen muss“, sagte Dancila in der Nacht auf heute. Sie war bis Anfang November Ministerpräsidentin Rumäniens und wurde per Misstrauensvotum gestürzt. Als Interimschef der PSD bis zum nächsten Parteitag fungiert Marcel Ciolacu, der auch Vorsitzender des Abgeordnetenhauses ist.