Erneut starkes Beben in Albanien

Albanien ist heute kurz vor Mittag von einem neuen starken Erdbeben erschüttert worden. Nach Angaben des Seismologischen Zentrums Europa-Mittelmeer belief sich die Stärke auf 5,1. Das Epizentrum lag im Adriatischen Meer, etwa 26 Kilometer westlich von Durres.

Es gab zuerst keine Informationen über eventuelle neue Sachschäden und Opfer. Unterdessen ist die Opferzahl des starken Erdbebens vom Dienstag auf 41 angestiegen, meldeten regionale Medien.

Dem TV-Sender KTV zufolge befinden sich weiterhin Menschen unter den Trümmern. Niemand könne mit Gewissheit sagen, um wie viele Personen es sich handle, so der Sender. Mehr als 650 Personen wurden verletzt.

Rettungskräfte in den Trümmern eines Hauses in der albanischen Stadt Durres
APA/AFP/Armend Nimani

Österreich gibt 600.000 Euro Hilfe

Die österreichische Regierung stellt Tirana 600.000 Euro Hilfsgelder zur Verfügung. Mit diesen Mitteln der Austrian Development Agency (ADA) sollen in Hinblick auf den Winter zerstörte Häuser rasch wieder aufgebaut werden, teilte das Außenministerium mit. Albanien ist seit 1992 ein Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.

Bereits nach dem Erdbeben vom 21. September hatte Außenminister Alexander Schallenberg Albanien Unterstützung für die betroffene Bevölkerung zugesagt. Diese werde nun auf 600.000 Euro aufgestockt.

Hilfsorganisationen im Einsatz

Das Rote Kreuz versorgt von der Naturkatastrophe betroffene Menschen mit Wasser, Nahrung und Unterkünften, leistet medizinische Hilfe und psychosoziale Unterstützung. „Rund 2.000 Familien sind obdachlos und müssen derzeit in Notunterkünften ausharren“, sagte Michael Opriesnig, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. „Diese Menschen haben alles verloren und brauchen dringend Unterstützung.“

Rund 100.000 Menschen sind von den Auswirkungen des Bebens betroffen, und 30.000 brauchen Soforthilfe. SOS-Kinderdorf hilft unterdessen mit psychologischer Betreuung für Kinder. „Wir sind alle schwer geschockt vom Ausmaß der Zerstörung, die das Erdbeben mit sich gebracht hat. Man kann sich kaum vorstellen, wie traumatisch diese Erlebnisse für Kinder sind“, sagte Teuta Shkenza, Leiterin von SOS-Kinderdorf Albanien.