EU-Ratspräsident Tusk übergab Amt an Belgier Michel

EU-Ratspräsident Donald Tusk hat heute Vormittag in Brüssel in einer Zeremonie die Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger Charles Michel übergeben. „Europa ist der beste Platz auf der Welt, zumindest solange es der Kontinent der Freiheit und Rechtsstaatlichkeit ist, der von Menschen bewohnt wird, die sich ihrer Geschichte und Kultur bewusst sind“, sagte der sichtlich gerührte Pole.

Die Führung des Europäischen Rates sei eine „interne polnisch-belgische Affäre“, scherzte er. „Und ich sehe keinen Grund, dies zu ändern“, so Tusk. Sein Ziel sei es gewesen, die Einheit der Union zu bewahren, und dieses Ziel solle auch aufrecht gehalten werden. Tusk hatte das erst mit dem Lissabon-Vertrag geschaffene Amt von dem Belgier Herman Van Rompuy übernommen, Michel ist so wie Van Rompuy ein belgischer Ex-Premier.

„Bitte hören sie auf“

Nachdem Tusk dem Belgier Michel die goldene Gipfelglocke des Ratsvorsitzenden als Symbol für die Übergabe der Amtsgeschäfte übergeben hatte, brach langanhaltender Applaus aus. „Bitte hören Sie auf, ich beginne sonst zu weinen“, sagte der scheidende Ratspräsident, was Michel dazu veranlasste, den Wunsch zu äußern, am Ende seiner Amtszeit auch auf diese Weise verabschiedet zu werden.

„Ich werde sie weise und laut benutzen, wenn es notwendig ist“, kündigte Michel an, als er die Glocke übernahm. Es sei ihm eine große Ehre und Verantwortung, Ratspräsident zu werden. „Es wird ein Privileg sein, den europäischen Bürgern zu dienen“, sagte er. Das wolle er mit einem „eigenen Stil“ tun.