„Profil“: 14 Geständnisse rund um Baukartell

In der Causa Baukartell, in der die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) und die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) möglicherweise einem Fall von Preisabsprachen auf der Spur sind, gibt es zahlreiche Ermittlungsergebnisse, berichtete das „profil“. Alleine beim Baukonzern Porr sollen 80 Fälle anhängig sein. Mindestens 14 Personen sollen bereits ein Geständnis abgelegt haben.

Es steht der Vorwurf von illegalen Preisabsprachen bei öffentlichen Aufträgen im Raum. Dazu sollen die Porr und Mitbewerber STRABAG zuletzt Untersuchungsberichte vorgelegt haben. Bei der Porr habe die interne Untersuchung Absprachen bei 80 Bauaufträgen des Landes Niederösterreich mit einem geschätzten Auftragsvolumen von rund 30 Mio. Euro ergeben. Die untersuchten Aufträge verteilten sich laut Bericht auf einen Zeitraum von Herbst 2011 bis Ende 2016.

Die STRABAG wiederum habe im Juli 2019 Absprachen bei neun Projekten an die Behörden gemeldet. Auch einige Mitarbeiter des Baukonzerns Swietelsky hätten Geständnisse abgelegt. BWB-Generaldirektor Theodor Thanner nannte im Gespräch mit dem „profil“ eine Zahl von untersuchten Bauprojekten im niedrigen vierstelligen Bereich. In der Causa drohen höhere Bußgelder als einst beim Riesenverfahren gegen die Handelskonzerne REWE und Spar, die zusammen rund 50 Mio. Euro zahlen mussten.