Seehofer zu Asyl: Schutzberechtigung an Außengrenze prüfen

Die EU-Innenminister und -Innenministerinnen beraten heute in Brüssel über Vorschläge, die seit Jahren blockierte Asylreform voranzutreiben. Der deutsche Innenminister Horst Seehofer zeigte sich bei seiner Ankunft voller Tatendrang, endlich eine gemeinsame Asylpolitik zu erreichen.

Dabei setze er auf die Außengrenzen, so Seehofer. Dort solle eine erste Prüfung zur Sicherheit und Schutzberechtigung von Asylwerberinnen und Asylwerbern erfolgen. Auch plädierte er für eine gemeinsame Strategie zur Versorgung der Menschen an den Grenzen – „den witterungsbedingten Umständen entsprechend“, so Seehofer.

Peschorn: „EU Solidargemeinschaft in allen Bereichen“

Der deutsche Innenminister will die Visegrad-Staaten in die Pflicht nehmen. „Man kann in Europa nicht einerseits Unterstützung wollen und auf der anderen Seite keine Solidarität aufbringen, wenn es um die Aufnahme von Flüchtlingen geht“, so Seehofer vor dem Treffen.

Er hoffe auch auf Solidarität der neuen österreichischen Regierung, warte aber ab. „Mittlerweile ist Geduld eine der wichtigsten Tugenden in der Politik“, sagte der deutsche Innenminister. Mit seinem Vorschlag wolle er bei den Außengrenzen ansetzen, sagte Seehofer weiter.

An dem Treffen nimmt auch Innenminister Wolfgang Peschorn teil. Auch er sprach sich für mehr Solidarität im Außengrenzschutz aus. „Die EU ist eine Solidargemeinschaft in allen Bereichen“, so Peschorn.

Erster Einsatz für neue EU-Innenkommissarin

Erstmals bringt sich auch die neue EU-Innenkommissarin Ylva Johansson ein. Sie will Diplomaten zufolge Ende Februar oder im März ebenfalls einen neuen Vorschlag für die Asylreform vorlegen.

In der Früh sagte Johansson zu Medien, sie sehe ein „Momentum“, dass die Mitgliedsstaaten bereit seien für einen neuen Start. Dieses wolle sie nutzen. Weitere Themen des Innenministertreffens sind der Stand des Ausbaus der EU-Grenzschutzbehörde Frontex und die aktuelle Bedrohungslage im Bereich Terrorismus.