Monster im Haus
Ein Monster im Haus zu haben ist kein Spaß. Überall kann es sich verstecken, jede Ritze nutzt es aus, um sich vor neugierigen Blicken zu verbergen. Da muss man schon ganz genau hinsehen, um das Untier in der Küche, unterm Schreibtisch oder im Wohnzimmer zu entdecken. Stellt sich am Ende nur die Frage, wie ein Monster eigentlich aussieht? Ein herziges und witzig illustriertes Bilderbuch, bei dem man wirklich ganz genau hinschauen muss.
The Umbilical Brothers: Ein Monster in meinem Haus. Tulipan, 32 Seiten, 15,50 Euro, ab vier Jahren.
Ein Schaf auf King Kongs Pfaden
Hilda ist ein Riesenschaf, das allein 20 Schafhirten braucht, um geschoren zu werden. Als die Hirten eines Tages beschließen, Hildas Fleisch auf dem Markt zu verkaufen, nimmt das Riesenwollknäuel Reißaus, um in der nahen Stadt unterzutauchen. Doch wie versteckt man sich, wenn man so groß wie ein Hochhaus ist? Da wird Hilda unerwartet zur Lebensretterin und findet endlich ein neues Zuhause und ihre wahre Bestimmung. Eine süße kleine Geschichte mit einer klugen Moral.
Emilio Urberuaga: Hilda, das Riesenschaf. Atlantis, 40 Seiten, 15,40 Euro, ab vier Jahren.
Ein Hoch auf die Fantasie
Ein Mädchen entdeckt ein rotes Ding, das im Fluss treibt. Was könnte es wohl sein? Jeder hat eine andere Meinung dazu, und in der Fantasie des Mädchens entstehen dazu die tollsten Bilder. Vielleicht ist es eine Walflosse, ein Blumenstrauß, ein Drache oder am Ende vielleicht gar ein richtiges Raumschiff? Ein tolles Bilderbuch, das zum genauen Hinschauen einlädt und in seiner ganzen Einfachheit der Fantasie allen Raum lässt.
Ebi Naumann: Das rote Ding. Aladin, 32 Seiten, 15,50 Euro, ab vier Jahren.
Mauerbau im Kinderzimmer
Sam muss sich das Zimmer mit seinem nervenden Bruder teilen. Als er eines Tages von den Plänen des US-Präsidenten erfährt, eine Mauer bauen zu wollen, ist Sam hellauf begeistert und beschließt ebenfalls, eine Mauer im Kinderzimmer zu errichten. In Briefen an Donald Trump beschreibt Sam die Fortschritte seines Mauerprojekts. Bald muss er sich jedoch eingestehen, dass es immer besser ist, miteinander zu reden und eine Lösung zu suchen, als eine Mauer zwischen Menschen zu errichten. Eine intelligente und in viel Witz verpackte Geschichte.
Sophie Siers: Hallo Donald Trump. Esslinger, 32 Seiten, 13,40 Euro, ab fünf Jahren.
Sagen neu erzählt
In einem neuen, bunten Werk erzählt die Buchreihe „Asagan“ wieder fabelhafte österreichische Sagen für Kinder. Wahre Begebenheiten, vermischt mit fantasievollen Erzählungen, haben einmal mehr ein wunderbares Buch entstehen lassen, das bei keinem Sagenfan fehlen darf. Unglaubliche Geschichten über zauberhafte Donau-Nixen, den Donau-Diamanten, den Lesesteinhaufen und das Ei der Nibelungen werden hier erzählt. Insgesamt acht spannende Sagen, untermalt von schönen Bildern, warten darauf entdeckt zu werden.
Wolfgang Hartl: Asagan – Neue Donau-Geschichte(n). Atelier am Stein, 112 Seiten, 25 Euro, ab fünf Jahren.
Alte Geschichte modern erzählt
Neugierig auf das Leben der Menschen steigt die Himmelsprinzessin Xian-Zi eines Tages auf die Erde hinab. Dort verliebt sie sich in einen jungen Mann, und gemeinsam gründen sie eine Familie. Voller Zorn schickt der Jade-Kaiser seine Truppen auf die Erde, um seine Tochter zurück in den Himmel zu holen. Doch die Prinzessin findet einen Weg, um mit ihrer Familie vereint zu bleiben. Die Werke des chinesischen Künstlers Chen Jianghong zeichnen sich durch poetische Geschichten und wundervolle Bilder aus, die Jung und Alt verzaubern.
Chen Jianghong: Sohn des Himmels. Moritz, 44 Seiten, 18,50 Euro, ab fünf Jahren.
Einhorn einmal anders
Dass Einhörner auch ganz anders ticken können, erzählt Chantal Schreiber in einer entzückenden und spaßig illustrierten Geschichte. Kurt ist zwar ein Einhorn, legt aber gar keinen Wert darauf, als solches erkannt zu werden. Als eines Tages ein aufgeregtes Vögelchen etwas von einer entführten Prinzessin erzählt, ist Kurt so gar nicht an einer Rettungsaktion interessiert. Aber ein Einhorn muss eben tun, was es tun muss. Und so wirft sich Kurt in den Kampf gegen Monstervögel und -schweine, um eine arme Prinzessin aus ihrem Turm zu befreien.
Chantal Schreiber: Kurt – wer möchte schon Einhorn sein? Ellermann, 112 Seiten, 14,40 Euro, ab fünf Jahren.
Die geheimnisvolle Welt der Tiere
Nach seinem außergewöhnlichen Sachbuch „Hörst du, wie die Bäume sprechen?“ hat der deutsche Naturforscher und Förster Peter Wohlleben nun einen neuen Wissensband herausgebracht, der sich mit den Tieren in ihren verschiedenen Lebensräumen beschäftigt. Neben bekannten Wild- und Haustieren werden auch unbekannte kleine Lebewesen wie der Bücherskorpion und das Gewitterwürmchen vorgestellt. Spannende Experimente zum Nachmachen helfen dabei, die geheimnisvolle Welt der Tiere besser zu verstehen.
Peter Wohlleben: Weißt du, wo die Tiere wohnen? Eine Entdeckungsreise durch Wiese und Wald. Oetinger, 128 Seiten, 18,50 Euro, ab sechs Jahren.
Unser Klima in Gefahr
Macht ein Grad mehr wirklich einen Unterschied? Anschaulich klärt das kluge Sachbuch von Kristina Scharmacher-Schreiber über Ursachen und Wirkung des Klimawandels auf. So erfährt man zum Beispiel Wissenswertes über die verschiedenen Klimazonen und wie diese im Begriff sind, sich zu verändern. Gleichzeitig wird den kleinen Leserinnen und Lesern erklärt, wie sehr dieser Wandel sich in unser aller Leben bereits bemerkbar macht und was man tun kann, damit es auf der Erde nicht noch wärmer wird.
Kristina Scharmacher-Schreiber: Wie viel wärmer ist 1 Grad? Beltz, 96 Seiten, 15,40 Euro, ab sieben Jahren.
Zeit für ein Miteinander
Als Herr Benno eines Tages ein leerstehendes Geschäft entdeckt, hat er die Idee, die Sache zu verkaufen, von der am meisten hat, nämlich Zeit. Schnell ist das Geschäft angemietet und eine knallbunte, gemütliche Couch angeschafft, die zum Lesen, Hausaufgabenmachen, Jausnen oder ganz einfach zum Stillsein einlädt. Schon bald weiß jeder in der grauen Vorstadt von diesem schönen, bunten Ort, an dem Jung und Alt ihre Zeit gemeinsam verbringen können. Ein beglückendes Buch über den achtsamen Umgang miteinander.
Jutta Treiber: Die knallbunte Couch. Obelisk Verlag, 96 Seiten, 12 Euro, ab acht Jahren.
Auf Beutezug im Räuberwald
Maja, Kaspar und Bruno haben alles, was man für eine richtige Räuberbande braucht. Im hintersten Winkel eines Kastens entdecken sie das ultimative Räuberoutfit, das Stiegenhaus wird zum Räuberwald, das Kinderzimmer zur Räuberhöhle. Was jetzt noch fehlt, ist ein echter Beutezug. Und so machen sich die Kinder auf, Angst und Schrecken unter den Nachbarn zu verbreiten, mit bisweilen recht fragwürdigem Erfolg. Eine witzige und kluge Geschichte, märchenhaft und voll Fantasie.
Verena Hochleitner: Die drei Räuberinnen. Tyrolia, 136 Seiten, 16,95 Euro, ab acht Jahren.
Die Natur braucht Hilfe
In einem Wäldchen trifft Nemi auf den Hehmann, ein wundersames Wesen mit einem Holzgesicht, Haaren aus Moos und einem rauschenden Blätterbart. Der Hehmann erzählt Nemi Geschichten über den Wald, seine Pflanzen und Tieren, doch es fällt ihm immer schwerer, sich daran zu erinnern. Denn je mehr die Menschen die Natur achtlos behandeln, umso mehr verblasst die Erinnerung des Waldmannes, und auch er selbst droht bald ganz zu verschwinden. Ein weiteres wunderbares Buch von Wieland Freund, das Kindern das Thema Naturschutz auf märchenhafte Art näherbringt.
Wieland Freund: Nemi und der Hehmann. Beltz, 152 Seiten, 15,40 Euro, ab acht Jahren.
Zwei Brüder, ein Abenteuer
Leo lebt in einem „begrenzten Universum“, wie sein jüngerer Bruder Max es gerne nennt. Deshalb muss Max als Elfjähriger auch öfters auf den älteren Leo aufpassen. Als die Brüder eines Tages eine verletzte Krähe finden, ist für Leo klar: „Herr Krähe muss zu seiner Frau.“ Schließlich hat er einen Ring am Fuß. Was folgt, ist ein schräger Roadtrip zur Vogelstation, in dem ein Rasenmähertraktor, zwei Wikinger, Gott und ein paar Hooligans eine wichtige Rolle spielen. Doch vor allem sieht Max seinen „großen kleinen Bruder“ in einem völlig neuen Licht. Eine herzerwärmende Geschichte, gefühlvoll erzählt.
Rachel van Kooij: Herr Krähe muss zu seiner Frau. Jungbrunnen, 240 Seiten, 17,00 Euro, ab neun Jahren.
Magierkrimi
Küchenjunge Seth hat alle Hände voll zu tun. Besondere Gäste reisen im Hotel „Zur letzten Chance“ an, und das Willkommensdinner soll alle Erwartungen übertreffen. Doch dann stirbt einer der Gäste beim Verzehr des Desserts, das Seth zubereitet hat. Seth versucht seine Unschuld zu beweisen und stößt dabei auf einen geheimnisvollen Magierzirkel, in dem Machtspiele und Intrigen auf der Tagesordnung stehen. Als Seths Katze dann auch noch zu sprechen beginnt, merkt der Küchenjunge bald, dass auch sein Leben so manche Magie in sich birgt. Ein locker-leichtes Fantasy-Lesevergnügen.
Nicki Thornton: Hotel der Magier. Carlsen, 288 Seiten, 15,50 Euro, ab zehn Jahren.
Einem dunklen Geheimnis auf der Spur
Simon van der Geest hat mit seinen einfühlsamen Jungendbüchern mittlerweile auch unter den Erwachsenen eine Fangemeinde gefunden. Und auch sein neuestes Buch über Familie und Generationen spricht Jung und Alt gleichermaßen an: Vonkie kann sich Spannenderes vorstellen, als einen Urlaub bei Opa zu verbringen. Aber dann stellt sich heraus, dass der Großvater richtig spannende Geschichten von früher erzählen kann. Doch zwischen den Zeilen von Opas Geschichten steckt ein streng gehütetes und dunkles Familiengeheimnis, dem Vonkie nach und nach auf die Spur kommt.
Simon van der Geest: Das Abrakadabra der Fische. Thienemann, 320 Seiten, 15,50 Euro, ab zehn Jahren.
Gewalt in der Familie
Von einer Kindheit inmitten von Armut und häuslicher Gewalt erzählt die US-Bestsellerautorin Josephine Angelini in ihrem ersten Kinderbuch. Als Jüngste von neun Geschwistern hat es Annie nicht leicht. Während der Vater versucht, mit drei Jobs die Familie über Wasser zu halten, überlässt die überforderte Mutter die Kinder sich selbst. Einzig die Welt der Mathematik lässt Annie aus dem Alltag entfliehen, der von Gewalt und Verwahrlosung geprägt ist. Eine Geschichte, die betroffen macht, weshalb auch die vom Verlag empfohlene Altersangabe vielleicht etwas zu tief gegriffen ist.
Josephine Angelini: Annies Welt. 3 x 3 Gründe, glücklich zu sein. Dressler, 240 Seiten, 17,50 Euro, ab zehn Jahren.
Zerbrechliche Welt von oben
Yann Arthus-Bertrand, bekannt für seine spektakulären Luftbildaufnahmen, hat ein neues Kindersachbuch am Start. „Dünnes Eis“ stellt mit Satellitenbildern und Fotos die atemberaubende Schönheit der Erde dar und zeigt gleichzeitig, wie sehr der Raubbau an der Natur den Planeten bedroht. Eindrücklich macht der französische Fotograf und Journalist auf die dringende Notwendigkeit aufmerksam, die Erde für zukünftige Generationen zu schützen. Gleichzeitig wird den kleinen Gestaltern von morgen vermittelt, was sie selbst für Natur und Umwelt tun können.
Yann Arthus-Bertrand: Dünnes Eis – Was braucht die Welt, damit sie hält? Gabriel, 80 Seiten, 15,50 Euro, ab zehn Jahren.
Die Welt der Kinder in Zahlen
Christoph Drösser stellt in seinem Sachbuch ein spannendes Gedankenexperiment auf: Wie würde die Welt aussehen, wenn die zwei Milliarden Kinder, die auf der Erde leben, in einem Dorf von 100 Kindern zusammengefasst werden? Anhand von kindgerecht aufbereiteten statistischen Zahlen und Infografiken wird den kleinen Leserinnen und Lesern so der Alltag der Kinder weltweit nähergebracht. Ernste Themen wie zum Beispiel, dass von 100 Kindern 52 im vergangenen Jahr Opfer von Gewalt wurden, werden hier genauso angesprochen wie Fröhliches. So machen von 100 Kindern auch alle 100 Musik.
Christoph Drösser: 100 Kinder. Gabriel, 104 Seiten, 14,40 Euro, ab acht Jahren.
Eine Wahrheit, die sprachlos macht
Das erste Highschool-Jahr verläuft für Melinda gänzlich anders als erwartet. Weil sie bei einer Sommerparty die Polizei gerufen hatte, sich aber vehement weigert, den Grund dafür zu nennen, gilt das zuvor fröhliche und unbeschwerte Mädchen nun als unnahbare Zicke. Niemand weiß, dass Melinda seit der Party ein dunkles Geheimnis mit sich trägt, das sie sprachlos macht. Erst nach und nach bricht das Erlebte hervor und gibt den Blick frei auf ein zutiefst traumatisches Erlebnis. Eine tiefgreifende Story über das schwierige und doch so wichtige Thema des sexuellen Missbrauchs.
Laurie Halse Anderson: Sprich. dtv, 288 Seiten, 10,30 Euro, ab zwölf Jahren.
Auf der Suche nach der eigenen Identität
Nahezu jeden Tag beobachtet Zara einen weinenden Buben, der in ihrer Nachbarschaft wohnt. Mit Zetteln, die sie ans Fenster klebt, versucht Zara Kontakt mit dem Teenager aufzunehmen. Es entsteht eine außergewöhnliche Freundschaft, doch trägt Sam eine Last mit sich, an der er zu zerbrechen droht. Und auch Zara versucht sich in einer für sie vollkommen neuen und verwirrenden Gefühlswelt zurechtzufinden. Ein berührender Jugendroman über das Erwachsenwerden und die Suche nach der eigenen Identität.
Agnes Ofner: Nicht so das Bilderbuchmädchen. Jungbrunnen, 200 Seiten, 17,00 Euro, ab zwölf Jahren.
