Gasleitung von Sibirien nach China nimmt Betrieb auf

Russland hat die neue Gasleitung von Sibirien nach China in Betrieb genommen. Die Lieferungen über das Megaprojekt „Sila Sibiri“ (Kraft Sibiriens) sollen die Beziehungen zwischen beiden Ländern auf eine neue Ebene bringen, wie Kreml-Chef Wladimir Putin heute in Sotschi sagte. Per Videokonferenz startete er gemeinsam mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping die bisher teuerste russische Pipeline, die Gas aus Sibirien in das Nachbarland bringen soll.

Russlands Präsident Putin in einer Videokonferenz mit Chinas Präsident Xi Jinping
AP/Mikhail Klimentyev

Der russische Staatskonzern Gasprom hatte die Kosten für die längste Gasleitung im Osten Russlands mit 55 Milliarden US-Dollar (rund 50 Mrd. Euro) veranschlagt – rund fünfmal so viel wie die umstrittene neue Ostsee-Pipeline „Nord Stream 2“. Diese soll 9,5 Milliarden Euro kosten und bis Ende des Jahres fertig sein.

Liefervertrag über 30 Jahre

Russland und China hatten 2014 nach langem Ringen um Preise einen Gasliefervertrag über 30 Jahre geschlossen mit einem Gesamtwert von 400 Milliarden US-Dollar (363 Mrd Euro). Jährlich sollen durch die Leitung 38 Milliarden Kubikmeter Gas aus den Regionen Jakutien und Irkutsk nach China transportiert werden. Xi sagte bei der Inbetriebnahme der Agentur TASS zufolge, dass der Ausbau der Beziehungen zu Russland Priorität in der chinesischen Außenpolitik habe.

In Betrieb genommen wird zunächst ein Teilstück mit 2.157 Kilometer Länge. Die Gesamtlänge soll am Ende bei 3.000 Kilometern liegen. Russland setzt vor allem auf den wachsenden Energiehunger in China. Europa bleibt aber für Gasprom der wichtigste Exportmarkt – mit 201,7 Milliarden Kubikmetern im vergangenen Jahr.