Amazon-Kritiker protestieren vor Bezos’ Penthouse

Für Amazon war der „Cyber Monday“ ein großes Geschäft, doch die Kritiker des Einkaufsgiganten nutzten die Rabattschlacht für Proteste. Mehr als drei Dutzend Demonstranten versammelten sich gestern (Ortszeit) in Manhattan vor dem Penthouse von Amazon-Chef Jeff Bezos, um mit Plakaten und Sprechchören ihrem Ärger über angeblich schlechte Arbeitsbedingungen und zu niedrige Löhne Luft zu machen. Amazon ist deshalb schon lange in der Kritik.

Bündnis organisiert Protestaktionen

Hinter der Demonstration steht ein Bündnis von Amazon-Arbeitern, Gewerkschaften und Aktivistengruppen, das vor einer Woche bereits eine Protestaktion in einem Amazon-Lager im New Yorker Stadtbezirk Staten Island organisiert hatte. Auch im kalifornischen San Bernardino und anderen Orten wurde gestern für eine faire Entlohnung und Behandlung von Amazon-Arbeitern demonstriert.

Bezos greift Gewerkschaften an

Der Bezos-Konzern beschuldigte in einem Statement gegenüber US-Medien „eigennützige Kritiker, insbesondere Gewerkschaften und Gruppen, die von unseren Konkurrenten finanziert werden“, falsche Informationen über Amazon zu verbreiten. Das Unternehmen betonte in der Stellungnahme, seit 2011 mehr als 270 Milliarden Dollar in den USA investiert und über 400.000 Arbeitsplätze geschaffen zu haben.

Fest steht: Trotz der Proteste war der „Cyber Monday“ für den E-Commerce ein voller Erfolg. Laut einer ersten Schätzung der Marktforscher von Adobe Analytics dürften Menschen in den USA rund 9,4 Milliarden Dollar ausgegeben haben. Das wären 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Der „Cyber Monday“ wurde 2005 von US-Händlern als Onlinependant zum „Black Friday“ gestartet, der nach Thanksgiving traditionell das Weihnachtsgeschäft einläutet.