Forderungen zum Tag der Menschen mit Behinderungen

Zum heutigen internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen hat der österreichische Behindertenrat gemeinsam mit dem Verein Selbstbestimmt Leben Österreich drei Forderungen an die heimische Politik formuliert.

Sie fordern, dass Frauen mit Behinderungen gleichgestellt werden. Diese seien mehrfach diskriminiert – als Frauen und als Behinderte. Ihre Lebensrealitäten müssen sichtbar gemacht und alle frauenspezifischen Angebote und Einrichtungen barrierefrei gestaltet werden, so die erste Forderung.

Ungehinderter Zugang zu allen Gesundheitseinrichtungen

Als Zweites wird der ungehinderte Zugang zu allen Gesundheitseinrichtungen gefordert. Barrierefreiheit müsse „in baulicher, kommunikativer, sozialer und finanzieller Dimension“ gewährleistet werden.

Die dritte Forderung ist schließlich der Ausbau der persönlichen Assistenz: also Helferinnen und Helfer für all jene Menschen mit Behinderungen, die persönliche Unterstützung ob in Schule, Arbeit oder Freizeit brauchen. Kritisiert wird von den Behindertenverbänden auch, dass das Angebot von Bundesland zu Bundesland „sehr unterschiedlich“ sei. In Niederösterreich etwa wird die persönliche Assistenz nun ausgebaut.

Mehr dazu in noe.ORF.at

„Luft nach oben“

Auch Behindertenanwalt Hansjörg Hofer – seine Stelle berät Betroffene in Fällen von Diskriminierung – sieht noch „Luft nach oben“. 2019 habe es im Sinne der Inklusion „keine bahnbrechenden Reformen“ gegeben. Jahrelange Forderungen harrten weiterhin der Umsetzung. Hofer forderte heute in einer Aussendung, diese in das nächste Regierungsprogramm aufzunehmen.

Der Nationale Aktionsplan Behinderung, der für die Jahre 2022 bis 2030 derzeit erstellt werde, bietet laut Hofer die Chance, „die Behindertenpolitik in Österreich auf neue Beine zu stellen“. Für die darin enthaltenen Maßnahmen müssten aber auch die erforderlichen Geldmittel bereitgestellt werden, forderte Hofer.