Trump findet Macrons „Hirntod“-Äußerung „beleidigend“

US-Präsident Donald Trump hat die harte Kritik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an der NATO als „beleidigend“ und „respektlos“ gegenüber den Bündnispartnern bezeichnet. Macron habe ein „sehr, sehr böses Statement“ gemacht, sagte Trump heute in London im Beisein von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Macron hatte die NATO für „hirntot“ erklärt und mehr europäische Eigenständigkeit in Sicherheitsfragen gefordert. Mit der Fundamentalkritik hat er eine heftige Debatte über die Zukunft des Militärbündnisses ausgelöst. Er sei sehr überrascht von Macrons Äußerung gewesen, sagte Trump. „Niemand braucht die NATO mehr als Frankreich.“ Manchmal tue Macron Dinge, die „kontraproduktiv“ für sein Land seien.

Kurz vor Treffen

Trump und Macron kommen am Nachmittag zu einem bilateralen Treffen zusammen. Die Androhung neuer US-Strafzölle auf französische Produkte wegen der Einführung einer umstrittenen Digitalsteuer sorgt für zusätzliche Spannungen zwischen Frankreich und den USA.

Die Staats- und Regierungschefs der 29 NATO-Mitgliedsstaaten kommen heute und morgen zu einem Gipfel in London zusammen. Anlass ist das 70-jährige Jubiläum der Allianz. Trump betonte die Bedeutung der NATO. Bei vergangenen Gipfeln war er auf Konfrontationskurs mit den Bündnispartnern gegangen, insbesondere wegen der Höhe der Verteidigungsausgaben