„T-34“: Lackierter Eisbär alarmiert russische Tierschützer

In Russland haben Aufnahmen eines lackierten Eisbären Tierschützer alarmiert. Auf dem Eisbären steht „T-34“. Der T-34 war ein Panzer aus sowjetischer Produktion, der eine zentrale Rolle im Sieg der Roten Armee über Nazi-Deutschland spielte. Fachleute warnten davor, dass die schwarze Farbe das Tier bei seiner Jagd behindern könnte, weil es für seine Beute schneller erkennbar sei. Laut BBC läuft aktuell eine Untersuchung, die feststellen soll, wo genau die Aufnahmen gefilmt wurden.

Geteilt wurden diese von dem WWF-Mitarbeiter Sergej Kawri. Forscher, die wild lebende Tiere in der Region beobachten, würden den Bären keinesfalls so kennzeichnen, sagte Kawri. Details zu den Umständen des Videos kenne er nicht. „Wenn das ein militärischer Schriftzug ist … dann ist das eine perverse Respektlosigkeit gegenüber der Geschichte“, so der WWF-Mitarbeiter.

Eisbären kamen Dörfern näher

Laut Anatoli Kotschnew, der am Institut für biologische Probleme des Nordens arbeitet, ist es unwahrscheinlich, dass der Bär bemalt wurde, ohne zuvor betäubt worden zu sein. Der Eisbär musste relativ ruhig bleiben, während er lackiert wurde, weil „die Schriftzeichen gleichmäßig geschrieben und gleich groß“ sind, so der Forscher.

Ihm zufolge könnten die Aufnahmen von der abgelegenen Inselgruppe Nowaja Semlja stammen. Dort hatten Forscher zuvor Eisbären betäubt, die in bewohnte Gebiete vordrangen. Russische Medien spekulierten, dass die Aktion in Zusammenhang mit der Wut einiger Einwohner über die Eisbärensichtungen stehe.

Erst im Februar hatten sich auf Nowaja Semlja über Wochen etwa 50 Eisbären in der Nähe von Menschen aufgehalten. Daraufhin riefen die Behörden den Notstand aus und vertrieben die Tiere. Auch im Sommer kamen einige Eisbären erneut russischen Dörfern nahe.