Missbrauch: Industriellenerbe muss Millionenstrafe zahlen

Der griechische Milliardär Alkiviades David ist wegen sexueller Übergriffe zu einer der höchsten Entschädigungszahlungen in den USA verurteilt worden. Der 51-jährige Industriellenerbe müsse seiner früheren Assistentin Mahim Khan 58 Millionen Dollar (52,5 Mio. Euro) zahlen, teilte Khans Anwältin Gloria Allred gestern (Ortszeit) in Los Angeles mit.

„In dieser ‚#MeToo‘-Bewegung sind Frauen nicht mehr bereit, still zu leiden“, sagte die Juristin. Das Urteil erinnere Sexualstraftäter, „wo immer sie sind, dass sie nicht ungestraft andere verletzen können“, schrieb Khan in einer Erklärung.

Khan hatte in den Jahren 2014 und 2015 in einer Produktionsfirma als Davids Assistentin gearbeitet. Nach Angaben ihrer Anwälte hatte David sie mehrmals pro Woche am Hals gepackt und gezwungen, Oralsex zu simulieren. Außerdem habe der Milliardär Khan regelmäßig begrapscht und einmal ihre Brüste entblößt.

Mehrfach der sexuellen Übergriffe beschuldigt

David hatte alle Vorwürfe zurückgewiesen. Zur Urteilsverkündung erschien er nicht vor Gericht. Das Gericht hatte ihm das Recht, sich selbst zu verteidigen, entzogen, nachdem er Khan und ihre Anwälte während des Prozesses wiederholt verbal angegriffen hatte. Als Reaktion auf seine Verurteilung kritisierte David in einer Erklärung, das US-Justizsystem sei „kaputt“ und befinde sich in einem „Notstand“. Khan und ihre Zeugen hätten vor Gericht gelogen.

David wurden bereits mehrfach sexuelle Übergriffe zur Last gelegt. Dieses Jahr war er deswegen bereits zu Entschädigungszahlungen an zwei Frauen in einer Gesamthöhe von 14 Millionen Dollar (12,7 Mio. Euro) verurteilt worden. Das Vermögen des Unternehmers wird auf 2,6 Milliarden Dollar (2,36 Mrd. Euro) geschätzt.