Eurofighter: Whistleblower gibt Hinweise auf Zahlungsflüsse

In der Causa Eurofighter sind neue Hinweise aufgetaucht, wie 1,5 Millionen Euro vom Jethersteller an die damalige Regierung geflossen sein könnten. Ein Whistleblower hat der Justiz konkrete Spuren gelegt, berichtete der „Falter“ gestern. Konkret geht es um einen Scheck über 1,5 Millionen Euro, der an die frühere FPÖ/BZÖ/Team-Stronach/Team-NÖ-Politikerin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger ergangen sein soll.

Das Papier einer niederländischen Bank ist am Ende des letzten Eurofighter-Untersuchungsausschusses aufgetaucht. Ob das tatsächlich ein Scheck war und ob er auch eingelöst wurde, konnte im Parlament wegen der vorzeitigen Auflösung des Nationalrats nicht mehr aufgeklärt werden. Die Ex-Politikerin Kaufmann-Bruckberger hatte sich zweimal einer Befragung durch ärztliche Entschuldigung entzogen, in Medienberichten den Erhalt des Betrags jedenfalls verneint.

WKStA bestätigt Eingang des Schreibens

Der „Falter“ und die Staatsanwaltschaft haben laut der Wiener Stadtzeitung nun von einem anonymen Hinweisgeber Tipps bekommen. Demnach hat Kaufmann-Bruckberger von der EADS-Briefkastenfirma Vector Aerospace und dann über die Vector-Tochterfirma Columbus die 1,5 Millionen Euro per Scheck der ABN Amro Bank erhalten. Einen Teil davon (100.000 Euro) soll sie abgezwackt haben und den Rest bei einer diskreten Schweizer Treuhandfirma im schweizerischen Hergiswil versteckt haben. Vom Schweizer Treuhandkonto soll das Geld bar behoben worden seien. Es fänden sich bei der Firma noch wichtige Unterlagen und Hinweise, wer das Geld abgehoben hat, so der Hinweisgeber.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat auf APA-Anfrage den Eingang des anonymen Schreibens bestätigt.

NEOS erstaunt

Erstaunt zeigte sich NEOS: „Die Vorwürfe gegen Kaufmann-Bruckberger sind ja seit Langem bekannt“, sagte Michael Bernhard, NEOS-Fraktionsführer im Eurofighter-U-Ausschuss. Er fordert, dass die Justiz den Vorwürfen endlich nachgeht. Bereits in seinem Bericht hätte NEOS darauf hingewiesen, dass 1,5 Millionen Euro vom Jethersteller an die damalige Regierung geflossen sein könnten. NEOS erwartet jetzt, dass die Justiz dazu ermittelt. Sie wollen, dass alle Hinweise ernst genommen und „die notwendigen Kontoöffnungen rasch durchgeführt“ werden.