„Sexistisch“: Kritik an Heimtrainerwerbung drückt Börsenkurs

Ein Heimtrainer zu Weihnachten: Geht es nach dem US-Konzern Peloton, ist ein solches Fitnessgerät ein lebensveränderndes Geschenk. Eine entsprechende Werbung sorgte im Netz für scharfe Kritik – und ließ den Börsenkurs des Unternehmens kurzfristig purzeln.

Die Mutter in dem 30-sekündigen Werbeclip bekommt von ihrem Mann zu Weihnachten einen der rund 2.000 Dollar teuren Heimtrainer geschenkt – sie fängt daraufhin an, sich während ihrer Trainingseinheiten zu filmen. Ein Jahr später schenkt sie der Familie einen Zusammenschnitt dieser Videos, um sich für das Geschenk zu bedanken: „Vor einem Jahr hätte ich nie gedacht, wie sehr mich das verändert.“

Sexismusvorwurf und „Black Mirror“-Vergleich

Die Netzgemeinde sah das anders: Die schlanke Schauspielerin sehe auf ihrem „Nachher“-Video genauso aus wie am Anfang ihrer Trainingseinheiten, beobachteten einige Userinnen und User auf Twitter. Außerdem sei es sexistisch, als Mann einer Frau einen Heimtrainer zu schenken – quasi als Aufruf abzunehmen, so der Tenor.

Kritik gab es auch an der Aufmachung, diese sei „dystopisch“, zitierte die BBC aus Sozialen Netzwerken. Die Comedy-Schreiberin Jess Dweck verglich sie gar mit dem Anfang einer „Black Mirror“-Folge.

Kurs brach um neun Prozent ein

Der Clip wurde bereits Ende November im Netz veröffentlicht, erst in den letzten Tagen verbreitete er sich aber weiter und wurde scharf kritisiert. Der Börsenkurs des Unternehmens brach gestern als Reaktion ein, man schloss neun Prozent niedriger als am Vortag. Eine Anfrage der BBC an das Unternehmen blieb unbeantwortet.