Tiroler Fahrverbote: Für Platter sind Roms Schritte „Affront“

Nach der Ankündigung der italienischen Verkehrsministerin, alle möglichen Schritte gegen die Tiroler Fahrverbote bzw. Anti-Transit-Maßnahmen zu ergreifen, hat Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) scharf reagiert. „Das ist nicht nur ein Affront gegenüber der Bevölkerung Tirols, sondern auch gegenüber den Menschen in Südtirol und dem Trentino“, sagte Platter gestern.

Dort hätten die Menschen ebenfalls schwer unter dem Transitverkehr zu leiden, so Platter. Der Landeshauptmann zeigte sich überzeugt, dass die Initiative Italiens „erfolglos verlaufen“ werde.

„Die Europäische Union hat mehrfach bestätigt, dass die Tiroler Maßnahmen gegen den Transitverkehr verhältnismäßig und gerechtfertigt sind. Seit dem Jahr 2015 ist der Lkw-Verkehr über den Brenner weiter angestiegen. Solange es nicht zu einer spürbaren Entlastung entlang der Brenner-Achse kommt, werden wir an unseren Anti-Transit-Maßnahmen festhalten und – falls notwendig – diese auch weiter verschärfen“, kündigte Platter an.

Italien will „alle nur möglichen Initiativen ergreifen“

Die italienische Regierung kündigte zuvor an, „alle nur möglichen Initiativen“ gegen die Tiroler Fahrverbote ergreifen zu wollen. Italien habe nach Angaben von Verkehrsministerin Paola De Micheli unter anderem die EU-Kommission bereits aufgefordert, sich dringend bei der Regierung in Wien einzuschalten. Sollte Österreich auf die umstrittenen Fahrverbote nicht verzichten, sollte die EU-Kommission sofort Maßnahmen ergreifen, forderte die sozialdemokratische Ministerin.