US-Todesschütze klagt schwarze Opferfamilie

George Zimmerman, der im Jahr 2012 den schwarzen Teenager Trayvon Martin in Florida getötet hatte, hat die Eltern des Buben auf Schadenersatz geklagt. Zimmerman fordere mehr als 100 Millionen Dollar (90 Mio. Euro), teilte sein Anwalt Larry Klayman mit.

Der Hauptzeuge der Anklage in dem Prozess im Jahr 2013 sei ein „Betrüger“ gewesen, der „Falschaussagen geliefert hat, um Zimmerman zu belasten“, sagte Klayman. Die Eltern von Trayvon Martin, ihr Anwalt Ben Crump und weitere Personen hätten sich abgesprochen, um eine Zeugenaussage zugunsten des Teenagers zu bekommen.

„Schamloser Versuch“

Crump wies den Vorwurf als „unbegründet“ zurück. Es handle sich um einen „schamlosen Versuch, aus dem Leben und der Trauer anderer Profit zu schlagen“, sagte er. Zimmerman wolle „uns glauben machen, dass er ein unschuldiges Opfer einer tiefen Verschwörung ist“, obwohl es keinerlei glaubwürdige Beweise gebe, „die diese haarsträubenden Behauptungen stützen“, so der Anwalt. „Diese Geschichte entbehrt jeder Logik.“

Der Nachbarschaftswächter Zimmerman hatte den unbewaffneten 17-jährigen Martin im Februar 2012 nahe Orlando im Staat Florida erschossen. Die Geschworenen stuften den Fall als Notwehr ein und sprachen ihn vom Vorwurf des schweren Totschlags frei. Der Fall löste landesweite Proteste und eine hitzige Debatte über Rassismus aus.